Krefeld Entfernte Bühne: Stadt um Ersatz bemüht

Krefeld · Zufällig erfuhren die veranstaltenden Karnevalsvereine, dass in der Uerdinger Halle keine Bühne mehr zur Verfügung steht. Angesichts des weit fortgeschrittenen Kartenverkaufs und verpflichteter Künstler herrscht große Anspannung.

 Eine große Karnevalsveranstaltung in einer Halle wie der des Berufskollegs Uerdingen ist ohne Bühne nicht machbar.

Eine große Karnevalsveranstaltung in einer Halle wie der des Berufskollegs Uerdingen ist ohne Bühne nicht machbar.

Foto: Thomas Lammertz

Obwohl die Elemente für die Bühne in der Mehrzweckhalle des Berufskollegs Uerdingen nicht mehr zur Verfügung stehen, wird es auch in der kommenden Session Karnevalsveranstaltungen mit Bühnenprogramm in der Uerdinger Halle geben. Angesichts bereits ausverkaufter Sitzungen und engagierter Künstler müssen die Vereine eben ihrerseits Bühnenelemente für teures Geld anmieten, falls die gestern Abend angekündigten Bemühungen der Stadt, für Ersatz zu sorgen, vergebens bleiben sollten. Jedenfalls sind die Vereine besonders verärgert darüber, dass sie mehr oder weniger zufällig von den entfernten Bühnenelementen erfahren mussten und nicht darüber informiert worden waren.

"Im Vertrag für unser Oktoberfest stand, dass die Bühnenelemente nicht mehr nutzbar und daher entsorgt worden sind", berichtet Helmut Mauersberger, Vorsitzender der Vereinigung der Uerdinger Minister im Karneval (VUMIK). "So haben wir in den sauren Apfel beißen und für das Oktoberfest Bühnenelemente mieten und auch selbst auf- und abbauen müssen." Dasselbe könnte bei Fehlschlagen der städtischen Bemühungen auch für den Piratenball der Minister am 3. Februar nötig werden, der seit langem ausverkauft ist. Gebraucht werden für eine vernünftige Bühne etwa 50 Elemente, deren Anschaffung je 40 bis 50 Euro kostet.

Auch die teuren Mittel für den Transport der Elemente seien nicht mehr da, ergänzt Jürgen Matz, 1. Vorsitzender der KG Op de Höh. Er bemängelt auch, dass seit vielen Jahren bei stets gleichbleibender Miete - die liegt laut Op-de-Höh-Geschäftsführer Uwe Rutkowski bei 2500 bis 3000 Euro pro Wochenende - nur wenig in die Mehrzweckhalle investiert worden sei. Es fehle eine Beschallungsanlage, und der Kranz zum Aufhängen von Scheinwerfern oder Boxen sei nicht mehr nutzbar, sagt Matz. Die veranstaltenden Karnevalsvereine - die KG Op de Höh, die Braunschweiger Narrenzunft, die VUMIK und der Karnevalszugverein Uerdingen - hatten sich zusammengesetzt, um eine Lösung zu finden. Die könnte, wenn nicht rechtzeitig Ersatz beschafft werden kann, darin liegen, die Elemente gemeinsam anzumieten und sich die Kosten dafür zu teilen, sagt Rutkowski.

Der Uerdinger Ratsherr Ulrich Lohmar äußerte sich gestern kritisch zum Umgang der Stadt mit den Uerdinger Karnevalsvereinen: "Unser Brauchtum steht vor immer neuen Herausforderungen. Statt neue Hürden aufzubauen, sollte die Stadt eigentlich den Vereinen helfen. Als Mieter muss ich mich doch darauf verlassen können, dass die Halle komplett bespielbar ist. Wenn dann der Vermieter die Bühne entfernt, sollte man wenigstens die Dauer-Mieter darüber informieren. Ich erwarte, dass die Stadt zumindest die Miete mindert oder für Ersatz sorgt." Sich darum zu bemühen hat sie - siehe oben - ja nun zugesagt, weil "die mobilen Bühnenelemente in der Sporthalle des Berufskollegs Uerdingen aus Sicherheitsgründen nicht mehr eingesetzt werden und deshalb entfernt wurden".

(RP)
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