Krefeld Erdwärme: Krefeld verzeichnet den höchsten Zuwachs an Anlagen in NRW

Krefeld · Der Plan einer ganz großen Erdwärmeanlage bis zu einer Tiefe von mehreren Kilometern ist seit einigen Jahren in der Schublade verschwunden. Fracking lautete in dem Zusammenhang der Schreckensbegriff. Ohne Risiko funktioniert hingegen die Alltagsgeothermie in Tiefen von 100 bis 150 Metern. Bei der Errichtung solcher Erdwärmeheizungen liegt die Stadt Krefeld unter allen Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen (NRW) vorne.

Bürgermeisterin Gisela Klaer nahm bei der 13. NRW-Geothermie-Konferenz der Energieagentur NRW im Bochumer Jahrhunderthaus eine entsprechende Urkunde entgegen. Die Auszeichnung beruht auf einer Erhebung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Das Amt hat ausgerechnet, dass - bezogen auf die Zahl der Grundstücke - Krefeld in NRW den stärksten Zuwachs an Erdwärmeanlagen zu verzeichnen hat.

In konkreten Zahlen bedeutet dies: Privatleute und Betriebe haben 2016 im Stadtgebiet 130 neue Erdwärmesonden, Erdwärme-Kollektoren und Wasser-Wasser-Anlagen installiert. "Das sind für eine Stadt beeindruckende Zahlen, weil Erdwärmeheizungen nach den Erfahrungen der letzten Jahre im ländlichen Raum eigentlich stärker nachgefragt werden", so Leonhard Thien, Geothermie-Experte von der Energie-Agentur NRW. Die Gesamtzahl der Erdwärmeanlagen in Krefeld stieg damit zum 31. Dezember 2016 auf mehr als 850.

In der Kategorie "Gemeinden" siegte Hövelhof im Kreis Paderborn. Die Ehrungen nahmen Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbands Geothermie, und Michael Theben vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW vor. Insgesamt wurden vom Landesumweltamt rund 3500 neue Erdwärmeheizungen im Jahr 2016 gezählt. Das ist im Vergleich zu 2015 ein Zuwachs der Neuinstallationen um mehr als 20 Prozent.

(sti)
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