Vermeulen zur OB-Kandidatur in Krefeld "Es hat eine Reihe von Gesprächen gegeben"

Krefeld · Die Anzeichen, dass der Mülheimer Planungsdezernent Peter Vermeulen Oberbürgermeisterkandidat der Krefelder CDU wird, verdichten sich. Vermeulen teilte auf Anfrage unserer Zeitung mit: "Das ist eine Entscheidung der Krefelder CDU. Es hat eine Reihe von Gesprächen mit der Krefelder CDU gegeben."

 Prof. Peter Vermeulen (Archivbild)

Prof. Peter Vermeulen (Archivbild)

Foto: Stadt Mülheim an der Ruhr

Weiter sagte Vermeulen: "Ich bin gerne Dezernent in Mülheim, ob ich lieber Oberbürgermeister in Krefeld wäre, wird sich morgen zeigen."

Bekannt ist: Für den heutigen Donnerstagabend hat CDU-Parteichef Marc Blondin, der zusammen mit Philibert Reuters mit der Suche eines Oberbürgermeisterkandidaten beauftragt war, zu einer Sitzung des Krefelder CDU-Kreisvorstandes eingeladen. Peter Vermeulen würde in Krefeld gegen den SPD-OB-Kandidaten Frank Meyer antreten.

Die CDU sucht einen neuen OB-Kandidaten, weil Amtsinhaber Gregor Kathstede im Sommer überraschend mitgeteilt hatte, für eine weitere Amtszeit doch nicht zur Verfügung zu stehen. Gewählt wird im September 2015.

Am Rande der Sitzung des Verwaltungsausschusses am Donnerstagabend kursierten die ersten Meldungen, wonach Vermeulen der Kandidat der Krefelder CDU ist. Er ist in Krefeld kein Unbekannter. Peter Vermeulen, geboren 1958, wohnt in Krefeld, ist verheiratet, hat drei Kinder. In Mülheim war er Beigeordneter für Jugend, Schule und Kultur, wurde dann 2012 Dezernent für Umwelt, Planen und Bauen.

Beruflich war er zuvor von 1987 bis 2006 Geschäftsführender Gesellschafter bei der "ICG culturplan Unternehmensberatung", außerdem Vorsitzender des Bundesverbands Jugendkunstschulen, kulturpädagogische Einrichtungen (BJkE), Unna. Er war Geschäftsführender Bildungsreferent der Landesarbeitsgemeinschaft kulturpädagogische Dienste / Jugendkunstschulen NRW (LKD) in Unna von 1985 bis 1989 und Geschäftsführer des Kulturzentrums "Weberei" in Gütersloh von 1983 bis 1985.

2005 war Vermeulen erstmals mit großer Mehrheit zum Dezernenten in Mülheim gewählt worden. 42 Ratsmitglieder aus den Fraktionen Bündnis 90 / Die Grünen, CDU und SPD, vier Fünftel des Mülheimer Rates, wählten ihn damals. Zuletzt hatte es in Mülheim aber Streit um die Person Vermeulen gegeben, weil ein Auftrag zur Kommunikation von Kanalsanierungen in Höhe von 137000 Euro an ein Kölner Ingenieurbüro gegeben worden war. In Mülheim warf man Vermeulen vor, eigenmächtig gehandelt zu haben.

Dort galt er vor diesem politischen Streit als möglicher OB-Kandidat der Krefelder CDU. Er wäre damit gegen seine eigene Chefin, das SPD-Stadtoberhaupt Dagmar Mühlenfeld, angetreten. Zuletzt hatte Vermeulen erklärt, nicht für die CDU in Mülheim kandidieren zu wollen. Jetzt wird deutlich, warum die Entscheidung gegen Mülheim fiel.

Ähnlich wie Oberbürgermeister Gregor Kathstede gilt Kultur als seine Leidenschaft: Peter Vermeulen hat an der Hochschule Merseburg eine Honorarprofessur für strategisches Kulturmanagement. Bereits 2009 redete er bei der Krefelder CDU über die Krefelder Kultur.

"Krefeld ist eine Kulturstadt", sagte er damals, lobte die Mediothek und Musikschule für ihre Arbeit. Die Theaterehe mit Mönchengladbach sei vorbildlich, auch mit der VHS könne sich keine andere Stadt messen. Das "lebendige Kulturleben" Krefelds zeige sich auch in privaten Aktivitäten wie Pax-Christi, Dujardin, Art of Eden und der A-Gang.

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