Krefeld Experiment: Drei Tage auf dem Segway

Krefeld · 100 Kilometer will ein Krefelder auf dem Zweirad zurücklegen, das man im Stehen fährt. Sein eindeutiges Ziel ist, aufzufallen. Und darum wird nichts dem Zufall überlassen. Ausgestattet mit Laptop, Plakaten und einem sehenswürdigen Fortbewegungsmittel will ein Krefelder am Freitag seine Tour antreten.

Das sind Segways
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Sein Ziel: Die Eröffnung der Feierlichkeiten zur "Kulturhauptstadt Essen 2010", seine Mission: Mit möglichst vielen Menschen auf der Reise in Kontakt kommen.

Unterwegs ist der Krefelder Künstler "Seggy" mit einem Gefährt, dass in den USA bereits populär ist und auch hierzulande immer mehr Fans findet: dem Segway. Das zweirädrige, motorbetriebene Gefährt steuert der Fahrer ausschließlich durch Gewichtsverlagerung. Die Räder sind nicht wie beim Fahrrad hintereinander, sondern nebeneinander angebracht. Eine ausgeklügelte Technik sorgt dafür, dass es stets aufrecht bleibt.

Doch dem Künstler geht es um weit mehr als darum, Werbung für Segways zu machen. "Es ist eine Marketingaktion für mich selbst und das Segway", sagt der Fahrer, der mit der außergewöhnlichen Reise seinen Künstlernamen "Seggy" etablieren möchte.

Um tatsächlich nicht einsam nur durch menschenleere Landschaften zu fahren, sondern die Fahrt als interaktives Happening zu gestalten, hat Seggy bereits vorher die Werbetrommel gerührt. Auf den Internet-Plattformen Facebook, MeinVZ und Twitter informiert er seine Fans über die Pläne.

Aufladen in der Gaststätte

Einkehren will er zwischendurch in Gaststätten, wo er an einer Steckdose auch sein Gefährt wieder aufladen kann — und neue Kontakte knüpfen kann. Denn wenn der Künstler am Freitagmorgen aufbricht, hofft er auf viele neue Bekanntschaften. Nicht nur am Wegesrand: Er will auch über Laptop und Handy im Internet von seinen Erlebnissen berichten.

Das Segway ist für ihn dafür das ideale Fortbewegunsmittel. "Es ist ideal, um auf der Fahrt Kontakte zu knüpfen. Es ist nicht so schnell wie ein Fahrrad und lenkt auch nicht so sehr ab", sagt Seggy.

Die Eröffnungszeremonie zur Kulturhauptstadt 2010 in Essen ist für den Künstler eine willkommene Gelegenheit, mit seinem Gefährt für Aufmerksamkeit zu sorgen. Der gebürtige Essener, der bereits seit mehreren Jahren in Krefeld lebt, ist gespannt darauf, wie die Besucher der Eröffnungsfeier auf ihn und sein seltsames Gefährt reagieren. Am Sonntag geht es dann wieder zurück — natürlich mit dem Segway.

(RP)
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