Krefeld FDP: Arbeit gibt den Flüchtlingen die Würde zurück

Krefeld · Locker, kurzweilig und mit einem Hauch Süffisanz zeigte sich die Krefelder FDP gestern bei ihrem politischen Aschermittwoch vor knapp 100 Gästen im Saal der Rennbahn. Partei- und Fraktionsvorsitzender Joachim C.

 Partei- und Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann (r.) begrüßte Alexander Graf Lambsdorff, den Vizepräsidenten des EU-Parlaments.

Partei- und Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann (r.) begrüßte Alexander Graf Lambsdorff, den Vizepräsidenten des EU-Parlaments.

Foto: Lammertz

Heitmann sorgte für den lokalen Einstieg, bevor er das Mikrofon an den Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff, weiterreichte. Unter dem Motto "FDP 2016 - das Update für Deutschland und Europa" sprach der Liberale rund eine Stunde über die aktuelle bundes- und europapolitische Lage. Vor allem die Finanzen und Situation der Flüchtlinge standen im Mittelpunkt.

Mit einem kritischen Blick auf den Krefelder Haushalt startete Heitmann in den Abend: "Wenn ich Krefeld mit einer für 2020 angepeilten Verschuldung von rund einer Milliarde Euro sehe, dann sind die die zehn bis 15 Millionen Euro für die Menschen, die in unsere Stadt kommen, zwar eine Belastung, aber nicht die Ursache der derzeitigen Situation", betonte er. Die Stadt müsse sich hier den Herausforderungen stellen. Unterkunft, Integration in das Bildungssystem und in den Arbeitsmarkt seien die zentralen Aufgaben. Lambsdorff griff diesen lokalen Ansatz - nach einem genüsslichen Rundumschlag gegen die CSU - gerne auf. Er forderte eine zügige Öffnung des Arbeitsmarktes für die Flüchtlinge: "Menschen, die es können, sollen doch für sich sorgen dürfen. Das ist nicht zuletzt eine Frage der Würde, auch gegenüber der eigenen Familie."

Deutliche Worte kamen vom Europapolitiker in Richtung AfD. Eine solche Partei dürfe in Deutschland nicht stark werden: "Die AfD lebt von Krisen, von Unsicherheit und von Angst." Um dem entgegenzuwirken, brauche es vielleicht ein "Update für die Politik".

(RP)
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