Krefeld FDP: "Verständnis für politische Zusammenhänge"

Krefeld · Warum sind Sie in die FDP eingetreten?

 Carsten Repges, seit 2015 Schatzmeister der FDP, sagt: "Jeder Mensch hat das Recht, mit möglichst wenigen Eingriffen durch den Staat zu leben."

Carsten Repges, seit 2015 Schatzmeister der FDP, sagt: "Jeder Mensch hat das Recht, mit möglichst wenigen Eingriffen durch den Staat zu leben."

Foto: T.L.

Warum sind Sie in die FDP eingetreten?

"Ich bin während meiner Ausbildung 2008 den Jungen Liberalen und zwei Jahre später der FDP beigetreten. Für mich war schon früh entscheidend, dass der Mensch bei jedem politischen Handeln im Mittelpunkt stehen muss und jeder Mensch ein Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit mit möglichst wenigen Eingriffen durch den Staat hat. Die FDP benennt auch unpopuläre Themen und steht der mutlosen Gelassenheitspolitik von SPD, CDU und Grünen entgegen. So konnte die FDP in Krefeld zum Beispiel auch nach großem Widerstand den Verkauf von RWE-Aktien vor dem großen Aktiencrash anstoßen, das städtische Klinikum und auch den Zoo durch eine Ausgliederung wieder wirtschaftlich tragfähig machen." Was gefällt Ihnen an der politischen Arbeit besonders?

"Ich empfinde die politische Arbeit als Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Jeder Krefelder hat die Möglichkeit, sich in die politischen Prozesse einzubinden. Man erhält Einblicke in viele Bereiche, die es ermöglichen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Zudem entsteht ein Verständnis für politische Prozesse und Zusammenhänge." Was ist eher nervig und vielleicht hinderlich, mehr Leute für diesen Einsatz zu gewinnen.

"Meiner Einschätzung nach interessieren sich gerade junge Menschen mehr und mehr für politische und gesellschaftliche Themen, ein Engagement in Parteien können sich die meisten jedoch nicht vorstellen. Das liegt zum einen an der komplexen Ausdrucksweise der Politikerinnen und Politiker, die dringend den Bürgerinnen und Bürgern verständlich vermittelt werden muss, und zum anderen an der Inkonsequenz vieler Politiker. So gibt es zum Beispiel Mitglieder im Stadtrat, die die eigenen Beschlüsse aus den Bezirksvertretungen nicht im Stadtrat vertreten und die Bürger in den Stadtteilen im Stich lassen." Was empfinden Sie als wichtigste Sachfrage, die Sie besonders umtreibt?

"Soziale Verantwortung heißt auch Generationengerechtigkeit, ohne die finanzielle Last nachfolgenden Generationen aufzubürden. Für mich hat der Schuldenabbau in Krefeld Priorität, nicht um jeden Preis, jedoch mit dem notwendigen Mut, auch freiwillige Ausgaben und Prestigeobjekte wie z. B. die Ostwallhaltestelle zu hinterfragen. Stattdessen gewinnt man den Eindruck, dass der Oberbürgermeister mehr und mehr verwaltet statt gestaltet und seine Partei sich mit Sportförderprogrammen brüstet, anstatt zu versuchen, das Haushaltsdefizit von 30 Millionen Euro ernsthaft zu reduzieren."

(RP)
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