Krefeld Felbermayr baut Krefeld zur Schwertransport-Zentrale aus

Krefeld · Die Deutschland GmbH verlässt Hilden und zieht nach Krefeld, wo demnächst knapp 70 Beschäftigte arbeiten. An der Bataverstraße investiert das Unternehmen sechs Millionen Euro.

 Niederlassungsleiter Jürgen Schüring von der Felbermayr Deutschland GmbH schaut sich am Standort Krefeld um, der derzeit zur Deutschlandzentrale des Unternehmens ausgebaut wird.

Niederlassungsleiter Jürgen Schüring von der Felbermayr Deutschland GmbH schaut sich am Standort Krefeld um, der derzeit zur Deutschlandzentrale des Unternehmens ausgebaut wird.

Foto: Thomas Lammertz

Der Schwertransportexperte Felbermayr baut seine Niederlassung im Krefelder Hafen zur Deutschland-Zentrale aus. Dafür gibt das Unternehmen seinen Standort in Hilden komplett auf und verlagert alle Aktivitäten an die Bataverstraße. Dort verfügt die Felbermayr Deutschland GmbH derzeit über rund 25.000 Quadratmeter Fläche und beschäftigt vier Mitarbeiter. In der vorläufigen Endausbaustufe kommen weitere 15.000 Quadratmeter hinzu.

Sechs Millionen Euro für neue Halle

Felbermayr investiert rund sechs Millionen Euro in eine neue 66 Meter lange, 60 Meter breite und 18,70 Meter hohe Schwergutlagerhalle, mit zwei 200-Tonnen-Kränen und einem zusätzlichen zusätzlichem Verwaltungsbau. Mitte des Jahres sollen am Standort Krefeld gut 50 Beschäftigte ihrer Arbeit in den Sparten Transport, Montage, Verwaltung, Pflege und Wartung sowie Lager nachgehen. Hinzu kommt ein Partner mit weiteren 15 bis 17 Arbeitsplätzen, der sich um den Verpackungsbetrieb kümmert.

 Ein Bauschild an der Bataverstraße zeigt das Aussehen der neuen Halle.

Ein Bauschild an der Bataverstraße zeigt das Aussehen der neuen Halle.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die vorhandenen Containerräume werden darüber hinaus komplett erneuert, um auch Übernachtungsmöglichkeiten für Fahrer und Begleitung von eigenen und fremden Schwertransporten zu bieten, die auf der Fläche im Hafen Zwischenstation machen.

 Der Kran Rocky hebt bis 200 Tonnen.

Der Kran Rocky hebt bis 200 Tonnen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Standort am Krefelder Hafen "ideal"

Derzeit, so Niederlassungsleiter Jürgen Schüring, seien die Arbeiten voll im Gange. Der nicht tragfähige Untergrund müsse mit Baggern umgeschichtet werden. Anschließend würden bis zu 25 Meter tiefe Pfahlfundamente aus Stahlbeton gegossen. Die gesamte Bodenplatte der Halle liege in einer Art Wanne, die als Sicherheit für das Grundwasser und das Wasser im nahe gelegenen Hafenbecken vorgeschrieben sei. Der Standort im Krefelder Hafen sei für das Unternehmen ideal, sagt Schüring.

150 Meter Kaimauer mit dem fest installierten 200-Tonnen-Kran "Rocky", ein Raupenkran LR1350, der bis zu 350 Tonnen heben könne und ein Gleisanschluss böten eine perfekte Infrastruktur für die Unternehmenszwecke, zu denen neben dem Schwertransport auch das Geschäft mit Schüttgütern wie Hüttensand zähle. Felbermayr kooperiere mit den direkten Nachbarn der Firma Pegels GmbH & Co KG mit zusätzlichen 20.000 Quadratmetern Fläche.

Zugmaschinen mit 650 PS

Es werde heutzutage immer schwieriger, sperrige und schwere Güter über die Straßen zu transportieren, berichtete Harald Jaegers, der die Fahrtrouten vorbereitet und die notwendigen Genehmigungen der Behörden einholt. Immer mehr Brücken seien in schlechtem Zustand und nur noch mit reduzierten Lasten zu befahren. In Krefeld werden demnächst zehn bis 15 Sattelzugmaschinen stationiert, die Spezialhänger können aus so genannten Achslinien eigens zusammengestellt werden. In Krefeld stehen 46 Achslinien zur Verfügung. Der Konzern Felbermayr verfügt über 400 ziehende Einheiten. Die Zugmaschinen haben rund 650 PS starke Motoren, die Achsen sind jede einzelne hydraulikgesteuert.

Wie Schüring und Jaegers berichten, seien Schwertransporte auf der Schiene nur selten eine Alternative. Alte Brücken, geringe Durchfahrthöhen, Oberleitungen und eng beieinander liegende Gleisstrecken erwiesen sich allzu oft als nicht zu bewältigende Nadelöhre.

Felbermayr setzt immer mehr auf die Binnenschifffahrt. Mit der Duisburger Reederei Haeger & Schmidt bestehe ein festes Vertragsverhältnis. "Wir sind multimodal und können die Transportwege Straße, Wasser, Schiene einzeln nutzen oder kombinieren", sagt Schüring.

(RP)
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