Krefeld Festakt zur Helios-Eröffnung: "Ein großartiger Tag für Krefeld"

Krefeld · Vor 250 Gästen wurde am Freitag der 200 Millionen teure Klinikneubau eröffnet - eines der modernsten Krankenhäuser in Deutschland. Ein Programmpunkt: Ein Sketch von zwei Geschäftsführern.

 Ein Sketch im Festakt: Der amtierende Krefelder Helios Geschäftsführer Alexander Holubars (l.) und seine Hans Walter Singer sinnierten in der Rolle von Möbelpackern über den Neubau. Zur feierlichen Eröffnung waren rund 250 Ehrengäste in die neue, lichte Empfangshalle des Klinikums gekommen.

Ein Sketch im Festakt: Der amtierende Krefelder Helios Geschäftsführer Alexander Holubars (l.) und seine Hans Walter Singer sinnierten in der Rolle von Möbelpackern über den Neubau. Zur feierlichen Eröffnung waren rund 250 Ehrengäste in die neue, lichte Empfangshalle des Klinikums gekommen.

Foto: Thomas lammertz

Nach fünfjähriger Bauzeit ist der Neubau des Helios-Klinikums mit einem Festakt eröffnet worden. Ulf Schneider, Vorstandsvorsitzender des Fresenius-Konzerns, zu dem die Helios-Klinikgruppe gehört, würdigte die Eröffnung als einen "ganz, ganz bewegenden, feierlichen Moment": "Sie verfügen nun über ein hochmodernes Klinikum, in dem Spitzenmedizin stattfinden kann." Er erinnerte auch an Anfeindungen gegenüber dem privaten Klinikbetreiber aus der Frühphase der Übernahme 2007 und wünschte sich, dass solche "Fundamentalkritik" bei künftigen Privatisierungen ausbleibe. Heute, betonte er, seien alle Beteiligten besser dran als damals. Der Festakt wurde betont locker gehalten; eröffnet wurde er von einem Sketch mit den Helios-Geschäftsführern Alexander Holubars (heute für Krefeld zuständig) und Hans Walter Singer (er trug in der Übernahmephase mit seinem Kollegen Reiner Micholka die Verantwortung) in der Rolle von Möbelpackern, die über den Neubau sinnieren - Singer sagte etwa, dass der ganze Neubau nur geplant wurde, "weil Micholka sprengen wollte".

Wie Vorstandschef Schneider würdigte auch Jörg Reschke aus der Fresenius-Konzerngeschäftsführung den Mut von Oberbürgermeister Gregor Kathstede und dem Rat, sich 2007 für die Privatisierung entschieden zu haben. Heute würden in der Klinik 30 Prozent mehr Patienten behandelt als 2007 - das entspreche 1000 Fußballmannschaften, sagte er, darin das Fußballfieber der WM aufgreifend. Medizinisches und ökonomisches Denken seien keine Gegensätze: "Qualität führt zu Patientenzufriedenheit und damit zu wirtschaftlichem Erfolg."

Dass man mit modernen Kliniken punkten kann, machte Reschke mit einer Zahl deutlich: Es gebe an allen deutschen Krankenhäusern insgesamt einen Investitionsstau in Höhe von 15 Milliarden Euro. Helios habe in seine Standorte in den vergangenen zehn Jahren 1,2 Milliarden Euro investiert, betonte Reschke weiter.

Oberbürgermeister Kathstede sprach in seinem Grußwort von einem großartigen Tag für Krefeld. Der Neubau sei die vielleicht wichtigste Investition für die Stadt seit Jahrzehnten. Er wies unter anderem auf die architektonische Qualität des Komplexes hin: Er füge sich harmonisch in die Quartiersarchitektur ein und ersetze ein "architektonisches Monstrum, das den Lutherplatz erdrückte". Durch die lange Bauphase sei die Tatsache einer so außerordentlichen Investition für Krefeld fast zu selbstverständlich geworden; man müsse eigentlich "täglich glücklich und dankbar" dafür sein.

In einer kurzen Filmeinspielung wurden auch Stimmen von Mitarbeitern eingefangen - einer davon: Professor Heinrich G. Klues. Er berichtete, dass er vor 15 Jahren am damals noch städtischen Klinikum in einem "mehr oder weniger ruinierten Altbau" angefangen habe, von dem klar gewesen sei, dass er ohne einen "weißen Ritter" nicht zu retten sei. Er, Klues, wisse den Neubau zu schätzen, "weil ich weiß, wo ich herkomme, und das war nicht schön".

(RP)
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