Krefeld Feuerwehr gibt sich bald selbst Ampel-Grün

Krefeld · In Krefelds neuer Feuerwache an der Neuen Ritterstraße soll im Alarmfall die Feuerwehr selbst die angrenzenden Ampeln auf Grün schalten können. So soll gewährleistet werden, dass die Acht-Minuten-Hilfsfrist eingehalten wird.

 Unsere Grafik zeigt die drei Ampeln, die künftig von der Feuerwache aus geschaltet werden können. Die mittige Ampel regelt den Abfluss von der 50 Meter breiten Ausfahrt. Je nach Himmelsrichtung wird eine der beiden anderen Ampeln auf Grün geschaltet. Alle anderen Verkehrsteilnehmer warten.

Unsere Grafik zeigt die drei Ampeln, die künftig von der Feuerwache aus geschaltet werden können. Die mittige Ampel regelt den Abfluss von der 50 Meter breiten Ausfahrt. Je nach Himmelsrichtung wird eine der beiden anderen Ampeln auf Grün geschaltet. Alle anderen Verkehrsteilnehmer warten.

Foto: Google/sep

An der Neuen Ritterstraße entsteht derzeit einer der spektakulärsten Verwaltungsbauten Krefelds: Schon im kommenden Jahr soll die neue Feuerwache in Betrieb gehen. Der Standort Neue Ritter gilt als ideal, weil die Feuerwehr von dort die City und die Stadtteile schnell erreichen kann. Damit die Hilfsfrist von acht Minuten, innerhalb derer das erste Einsatzfahrzeug am Brandort sein soll, eingehalten wird, arbeitet die Verwaltung jetzt an der Ampelschaltung. Der Plan der Stadt: Die Feuerwehr soll die umliegenden Ampeln an der Neuen Ritterstraße selbst auf Grün schalten können. Autofahrer werden auf einzelnen Kreuzungen bei Alarmfahrten länger warten müssen. Eine gesondertes Alarm-Zeichen an den Ampeln werde es aber nicht geben, wie Tiefbauamtsleiter Hartmut Könner im Ausschuss berichtete. Die Feuerwehrfahrzeuge würden das Martinshorn anschalten. "Wir sind überzeugt, dass es so funktioniert."

In den Unterlagen für den gestrigen Bauausschuss berichtete die Stadt von den Plänen, im Notfall eine Grüne Welle für die Feuerwehr zu schaffen. Neue Ampeln müssen angeschafft werden, auf Wunsch der Feuerwehr schnellstmöglich, da die Feuerwehr im Oktober dieses Jahres in eine Testphase für Einsatzfahrten unter realen Bedingungen gehen möchte.

Die Kosten konkret: Für 546 000 Euro soll direkt vor der Feuerwehr an der Neuen Ritterstraße eine neue Lichtsignalanlage gebaut werden. Außerdem werden für dieses Geld die beiden Ampeln auf den Kreuzungen Neue Ritterstraße / Dießemer Bruch und Neue Ritterstraße / Oberdießemer Straße erneuert.

 Unsere Grafik zeigt die drei Ampeln, die künftig von der Feuerwache aus geschaltet werden können. Die mittige Ampel regelt den Abfluss von der 50 Meter breiten Ausfahrt. Je nach Himmelsrichtung wird eine der beiden anderen Ampeln auf Grün geschaltet. Alle anderen Verkehrsteilnehmer warten.

Unsere Grafik zeigt die drei Ampeln, die künftig von der Feuerwache aus geschaltet werden können. Die mittige Ampel regelt den Abfluss von der 50 Meter breiten Ausfahrt. Je nach Himmelsrichtung wird eine der beiden anderen Ampeln auf Grün geschaltet. Alle anderen Verkehrsteilnehmer warten.

Foto: Google/sep

Die neue Ampelanlage wird vor der insgesamt 50 Meter breiten Feuerwehrausfahrt installiert. "Sie wird das Verkehrsgeschehen ausschließlich im Falle eines Feuerwehreinsatzes beeinflussen und ohne Beeinflussung der Feuerwehr für die Verkehre auf der Neuen Ritterstraße, in Dunkel stehen", teilt die Stadt mit. Erst, wenn die Leitstelle einen Einsatz hat, werde die Anlage aktiviert und schalte dann über eine kurze Gelbphase auf Rot für den Verkehr entlang der Neuen Ritterstraße, damit die Feuerwehr umgehend ausfahren kann und sich nicht in den fließenden Verkehr einfädeln muss. Die Feuerwehr benötigt auch danach eine zügige Ausfahrt, um Staus mehrerer Einsatzfahrzeuge zu vermeiden. Damit von der Feuerwache aus auch die Ampelanlagen Neue Ritterstraße/Dießemer Bruch und Neue Ritterstraße / Oberdießemer Straße auf Grün geschaltet werden können, müssen diese Anlagen ebenfalls komplett erneuert werden. Die Anlage am Dießemer Bruch stammt aus dem Jahr 1964 und ist über 50 Jahre alt, das Steuergerät an der Oberdießemer Straße ist von 1968 und somit immerhin knapp 47 Jahre alt.

Die Leitstelle übernimmt die Schaltung der Ampeln bei Einsatz: "Dies wird so ausgeführt, dass, je nach Ausrückrichtung, West oder Ost, die jeweils benachbarte Signalanlage angesteuert wird. Die Signalsteuerung schaltet dann umgehend in eine Sonderphase und zeigt für die in Ausrückrichtung vor den Signalanlagen wartenden Verkehrsströme Dauergrün an, während alle anderen Verkehrsteilnehmer, auch Fußgänger, auf Rot geschaltet werden."

Als Notersatz, falls die Neue Ritterstraße nicht zu befahren ist, wird die ehemalige Güterstraße, neuerdings heißt die Straße "Zur Feuerwache" ebenfalls für 598000 Euro ausgebaut. Über die konkreten Details informierte die Verwaltung ebenfalls im Bauausschuss. Im Normalfall werden über die Straße "Zur Feuerwache" der nördliche Parkplatz und die Besucherparkplätze erschlossen. Noch liegt auf der Straße Kopfsteinpflaster, in den Randbereichen liegt zum Teil noch Asphaltflicken. Auch reiche die vorhandene Straßentopographie nicht mehr aus, teilt die Stadt mit. Die neue Straße müsse somit im Querschnitt wie auch im Hinblick auf die Straßenhöhe überplant werden. Die Straße wird eine Breite von 7,90 Metern haben, zur Neuen Ritterstraße hin etwas weniger.

Ab der Eisenbahnunterführung bis zur Neue Ritterstraße werden beidseitig kombinierte Geh-/Radwege angelegt. Im Ausschuss gestern monierten die Grünen, dass die Radfahrer am Ende der Straße vor der Neuen Ritterstraße auf die Fahrbahn geleitet würden und so eine Gefahr für Radfahrer besteht. Die Stadt will dies prüfen und dem Ausschuss erneut berichten.

(RP)
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