Krefeld Fischelner Familie in Gottschalk-Show

Krefeld · Sie waren als deutsche Musterfamilie ausgewählt worden: Susanne und Thomas Müller mit den Töchtern Hannah und Theresa. Die Fischelner waren Gäste beim Auftakt der neuen RTL-Show "Mensch Gottschalk - das bewegt Deutschland" mit "Wetten dass"-Legende Thomas Gottschalk.

Krefelder Familie bei Thomas Gottschalk
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Familie Müller aus Fischeln trifft Thomas Gottschalk

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Wie es der Zufall so will: Thomas Gottschalk suchte für den Auftakt seiner neuen Show eine Art Familie Mustermann - und er wurde in Fischeln bei Familie Müller fündig. "Die Casting-Firma ist über den Namen irgendwie auf uns gestoßen", berichtet Thomas Müller, der sich mit seiner Familie gestern noch Berlin anschaute - nachdem alle am Sonntagabend live zu den Gästen der neuen RTL-Show "Mensch Gottschalk" gehört hatten. So viel erzählen über deutsche Normalität, wie anfangs geplant, musste die Familie dann doch nicht - aber egal: "Es war aufregend für uns", sagt Vater Müller und lacht.

Die Casting-Firma "Davidson TV", die die Familie entdeckt hatte, bat im Vorfeld um ein kleines Familienvideo, berichtet Thomas Müller, der seit 30 Jahren Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Fischeln ist. "Das hat der Firma und Thomas Gottschalk so gut gefallen, dass die gesagt haben: Die nehmen wir."

Die Eltern sind beide 47 Jahre alt und Sozialarbeiter; Tochter Hannah macht gerade am Goethe-Institut im französischen Lille ein Jahr Internationalen Freiwilligendienst. Auch das spielte eine Rolle für die Auswahl, denn der Terror in Frankreich und die Angst davor sollten Themen bei Gottschalk werden.

So ganz entspricht die Familie dann doch nicht deutschem Durchschnitt, resümiert Vater Thomas: "Ich bin zehn Zentimeter zu groß und dementsprechend zehn Kilo zu schwer." Ansonsten stimmte vieles mit den Daten der Statistik überein. Eigentlich war auch geplant, dass die Müllers aus dem Nähkästchen deutscher Normalität plaudern - was eine deutsche Familie bewegt, freut, sorgt. Die Müllers haben sich auch darüber Gedanken gemacht, sind all das und Gottschalks Erwartungen auch kurz vor der Sendung durchgegangen - doch in der Sendung kam es dann nicht zum Gespräch.

Es blieb bei ein paar statistischen Angaben von Gottschalk - so sei die deutsche Durchschnittswohnzimmertapete eine Rauhfaser "Erfurt Classico" und der Wohnzimmertisch stets älter als die Couch. Dazu entspann sich ein kurzes Gespräch zwischen Gottschalk und Tochter Theresa um ihr Handy; eine halbe Stunde, meinte Theresa, würde sie ohne auskommen. Gottschalk sackte es schließlich ein. Quasi als pädagogisches Experiment. Dann ging es für die Müllers auch schon ab ins Publikum. Später waren sie noch einmal als Vorkoster für veganes Essen gefragt - und irgendwann gab Gottschalk Theresa das Handy zurück: Weil es dauernd gebrummt habe, sagte er. Ist plausibel, sicher hat sie tonnenweise Nachrichten bekommen. Denn dass die Familie bei Gottschalk war, hat sich zumindest im Bekanntenkreis herumgesprochen - und die Freiwillige Feuerwehr Fischeln hatte darüber auch bei Facebook berichtet. Blickt man auf den Redeanteil der Müllers, hat Gottschalk eine Chance vertan: eine nette deutsche Durchschnittsfamilie zu Wort kommen zu lassen. Er setzte doch mehr auf die Promis. Stellenweise wirkte die Sendung wie diese Jahreswechselrückblicke kurz vor Silvester - nur ohne Jahreswechsel. Den Müllers kann's egal sein. Auch ohne großen Redeanteil war die Fahrt nach Berlin ein Abenteuer: "Es war schon etwas Besonderes, vor dieser Lichtgestalt des deutschen Fernsehens zu stehen, die einen Jahrzehnte begleitet hat", resümiert Vater Müller. Und wie ist Gottschalk so, wenn keine Kamera läuft? "Er ist ein ganz Netter", lautet die Antwort, "er ist genauso, wie er im Fernsehen rüberkommt."

(RP)
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