Krefeld Fliegen für den Frieden

Krefeld · Beim Flugplatzfest am Egelsberg waren die "Royal Jordanian Falcons" die Stars: Mit ihren Formationsflügen beeindruckten sie fast 15 000 Besucher. Sie fliegen für ein höheres Ziel: Weltfrieden und Freundschaft mit Jordanien.

Die schönsten Eindrücke des Flugplatzfestes am Egelsberg
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Die schönsten Eindrücke des Flugplatzfestes am Egelsberg

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Der "Hashemite Break" ist ihr Markenzeichen; und eines, das es in sich hat: Die drei Piloten der Royal Jordanian Falcons steuern ihre Maschinen direkt auf das Publikum am Egelsberg zu. Die Flügel der Flugzeuge berühren sich fast. Plötzlich zieht das mittlere Flugzeug nach oben, während die anderen beiden seitlich aufeinander zukippen und sich kreuzen.

Mit ihren spektakulären Manövern verfolgen die Royal Jordanian Falcons ein ehrgeiziges Ziel: "Ihr einziger Auftrag ist es, mit der Flugkunst Friede, Freundschaft und Völkerverständigung in die Welt zu bringen", sagt ein Teambegleiter. Ihre Show sehen jährlich rund vier Millionen Menschen weltweit. Am Wochenende waren sie beim Flugplatzfest am Egelsberg dabei.

Das zweitägige Fest organisieren der Aero Club Bayer Uerdingen und der Verein für Segelflug alle zwei Jahre. Dieses Mal war es mit 25 Flugzeugen und Piloten aus der ganzen Welt eine der größten Flugschau in Nordrhein-Westfalen. Bereits am Samstag strömten über 6000 Besucher zum Egelsberg, um sich Flugzeuge vom Oldtimer bis zum modernsten Segelflieger anzusehen oder selbst einen Rundflug mitzumachen.

"Das war toll. Es war ziemlich laut und warm, aber die Landung war butterweich", erzählt der zwölfjährige Michael. Der Höhepunkt des Flugplatzfestes sind aber die Kunstflüge der Jordanier. Während ihrer Show läuft am Boden moderne Musik, vermischt mit orientalischen Klängen — perfekt abgestimmt auf das, was am Himmel passiert. Zwischendurch ist der Funkverkehr der Piloten zu hören.

Da staunen nicht nur die Besucher: "Ihre Präzision ist beeindruckend. Es ist absolut faszinierend, wie dicht sie fliegen. Bei 350 Stundenkilometer sind sie weniger als eine Flügelspannweite, also keine fünf Meter, auseinander. Die sind schon verdammt gut", sagt Frank Werthebach vom Aero Club Bayer Uerdingen. Nicht nur in der Luft, auch am Boden versuchen die zehn Männer ihre Mission — Jordanien zu promoten — zu erfüllen. Sie beantworten Fragen, mischen sich unter die Menschen und schwärmen vor allem von ihrem Heimatland, das sie während ihrer monatelangen Tournee allerdings selten sehen.

"Mir gefällt die Atmosphäre hier sehr gut, die Leute sind freundlich. Wir wollen unsere Erfahrungen mit allen teilen", sagt Team-Direktor Raed Ajeilat. In ihrer Heimat sind die Falcons Superstars. Die Piloten der königlichen Luftwaffe durchlaufen mehrere Jahre ein spezielles Training für das Kunstfliegen, bevor sie bei der Show teilnehmen dürfen.

Es ist ein anstrengender Job: Fünfmal die Woche wird trainiert — bei Temperaturen von weit über 40 Grad im Cockpit. "Formationen fliegen sind bereits Teil unserer Pilotenausbildung. Aber für 15 Minuten in einer engen Formation die Positionen zu halten, ist nicht einfach. Man lernt, seinen Anzug komplett durchzuschwitzen", sagt Ajeilat.

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