Krefeld Flüchtlinge nach Forstwald: Prüfung hält an

Krefeld · Die Kaserne Forstwald soll Notunterkunft des Landes für Flüchtlinge werden. Vorbereitende Arbeiten laufen bereits, es wird aber weiter geprüft. Verträge sind noch nicht unterschrieben. Bis zu 1000 Flüchtlinge könnten kommen.

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Foto: Endermann, Andreas

Die Bezirksregierung Düsseldorf prüft nach eigener Aussage weiter, ob die Kaserne Forstwald eine Flüchtlingsunterkunft werden kann. Verträge sind noch nicht fix, auch ist noch nicht sicher, ob der Standort realisiert werden kann. Gleichwohl ist eine Vorprüfung positiv verlaufen, seit wenigen Tagen fahren dort Lkw. Es seien "vorbereitende Maßnahmen", sagt ein Sprecher der Behörde gestern auf Anfrage unserer Redaktion: "Grundsätzlich ist es das Ziel, an dem Standort eine Notunterkunft für Flüchtlinge einzurichten, in der bis zu 1000 Menschen Platz finden könnten. Hierzu sollen winterfeste Leichtbauhallen zum Einsatz kommen, die beheizbar sind, einen festen Boden haben und die durch abtrennbare Bereiche ein Mindestmaß an Privatsphäre für die Bewohner bieten können. Derzeit wird allerdings noch geprüft, ob der Standort realisiert werden kann."

Eigentümerin ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), mit der noch Vertragsgespräche laufen. Die derzeit laufenden Untersuchungen haben das Ziel, zu überprüfen, wie die Bausubstanz der Gebäude ist, ob es Schadstoffe im Boden gibt, wie die Beschaffenheit der Kanäle ist. "Diese Arbeiten sind auch für die Konzeptionierung der Lage der Leichtbauhallen notwendig", so der Sprecher.

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Foto: dpa, fg jai

Für den kleinen Krefelder Stadtteil Forstwald würde dies bedeuten, dass die Bevölkerungszahl dort für einen längeren Zeitraum um ein Drittel steigt. 3500 Einwohner hat Forstwald bisher.

Wie viele Leichtbauhallen konkret gebaut werden könnten, ist noch unklar. Wie der Sprecher mitteilte, sollen dort aber maximal bis zu 1000 Flüchtlinge untergebracht werden. Zu einem früheren Zeitpunkt hatte die Bezirksregierung noch vorgerechnet, dass vier Komplexe mit Traglufthallen mit je 20 Wohneinheiten für 25 Personen entstehen könnten. Dies hätte bedeutet, dass sogar 2000 Flüchtlinge nach Forstwald gekommen wären.

Wie die Bezirksregierung weiter mitteilt, soll die Stadt Krefeld eingebunden werden. Die Notunterkunft wird durch die Bezirksregierung errichtet und betrieben. "Die Stadt Krefeld unterstützt tatkräftig und konstruktiv im Rahmen ihrer Zuständigkeiten, insbesondere bei Fragen zu Planung, Bauordnungsrecht, Brandschutz, et cetera", so der Sprecher. Derzeit gibt es im Regierungsbezirk Düsseldorf neun Zentrale Unterbringungseinrichtungen mit insgesamt circa 4200 Plätzen. Da diese Plätze nicht ausreichen, gibt es im Regierungsbezirk Düsseldorf zusätzlich 65 Notunterkünfte für die Aufnahme von Flüchtlingen, die zum größten Teil durch die Kommunen in Amtshilfe betrieben werden. In diesen Notunterkünften stehen circa 13.800 Plätze zur Verfügung. Da weiterhin viele Menschen Unterkunft und Obdach in NRW suchen werden, plant die Bezirksregierung Düsseldorf die Inbetriebnahme von mehreren Erstaufnahme-Einrichtungen (zum Beispiel JHQ Mönchengladbach, Kutel Essen) und zentralen Unterbringungseinrichtungen (zum Beispiel in Neuss, Niederkrüchten, Orsoy, Wuppertal) im Regierungsbezirk und prüft auch weitere Standorte für den Einsatz von Leichtbauhallen als Notunterkünfte.

(RP)
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