Krefeld Flüssiggaslager im Krefelder Hafen geplant

Krefeld · Im Krefelder Hafen soll demnächst ein Flüssiggas-Tanklager für Schiffe gebaut werden.

Eigentlich wollte der Betreiber, die Westfalen AG, diese Millioneninvestition im Neusser Hafen tätigen - der Plan scheiterte am politischen Widerstand der schwarz-grünen Koalition. In Neuss wird befürchtet, dass dieses Lager die Hafenentwicklung behindert. Nun besitzt offenbar Krefeld "Priorität", wie unsere Redaktion aus vertraulichen Kreisen erfuhr. Der städtischen Tochter Neuss-Düsseldorfer Häfen gehören 49 Prozent der Anteile des Krefelder Hafens - deshalb ist nun geplant, das Tanklager in Krefeld anzusiedeln. 50 000 Quadratmeter Fläche würden benötigt. Noch ist offen, wo der Platz in Krefeld geschaffen wird. Denn auch die Flächenkapazitäten in Krefeld sind begrenzt. "Wir haben noch nicht geprüft, wo man das Flüssiggaslager ansiedeln könnte", sagte die Krefelder Hafenchefin Elisabeth Lehnen gestern unserer Zeitung.

Der Neusser Hafendirektor Ulrich Gross hatte für das Tanklager in Neuss geworben: Flüssigerdgas (LNG), so ein Argument, sei in der Binnenschifffahrt der Treibstoff der Zukunft, viel umweltverträglicher als das derzeit verbrannte Schweröl. Vorerst sollten in Neuss zwar nur Butan- und Propangas gelagert werden, doch war eine Ausbauoption für dieses Flüssigerdgas verhandelt. Der Neusser Hafen wäre damit auf Sicht "Tankstelle Nummer eins" am Niederrhein geworden und eine "Cashbox", wie Gross meint. Aber auch bis dahin wäre das Tanklager des in Münster ansässigen Energieversorgers mit 150 000 Tonnen Jahresumschlag für die Neuss-Düsseldorfer Häfen eine echte Hausnummer. Die Grünen in Neuss hatten sich gegen die Ansiedlung ausgesprochen, weil die Flüssiggasanlage nach der Seveso-Richtlinie des Bundes als Störfallbetrieb gilt. Abstandszonen sind einzuhalten. Dies würde die Hafenentwicklung behindern, war befürchtet worden.

(sep/lue/nau)
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