Ostwall-Bau in Krefeld "Flughafen BER sollte nicht Vorbild werden"

Krefeld · Die Krefelder Grünen haben am Montag davor gewarnt, dass ein Stopp der geplanten Baumaßnahmen für die Ostwall-Haltestelle eine zusätzliche Haushaltskrise für Krefeld bedeuten kann.

Die Folge: Regressforderungen von bis zu vier Millionen Euro drohten, ohne dass die Stadt auch nur irgendeine Leistung erhält. Außerdem würde die Baustelle möglicherweise ein zweites Weihnachtsgeschäft beeinträchtigen. "Wir sollten uns am Ostwall nicht den Berliner Flughafen zum Vorbild nehmen, sondern den anderen Investoren, besonders aber den Krefelder Bürgern eine möglichst kurze Bauphase gönnen", sagte Ratsherr Rolf Rundmund gestern.

Zwar hatten die Grünen im Rat am vergangenen Donnerstag ebenso wie alle anderen Fraktionen die vom Kämmerer vorgeschlagene Investitionsliste abgelehnt, die angesichts des Nothaushalts den Bau der Ostwall-Haltestelle mit vordringlicher Priorität bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingefordert hätte.

Die Grünen dachten allerdings, dass der Bau der Gleisanlagen auf dem Ostwall in Höhe von 2,5 Millionen Euro, der zuvor im Hauptausschuss beschlossen worden war, von der späteren Entscheidung im Rat nicht tangiert wäre, wie Rolf Rundmund gestern einräumte. "Als die Verwaltung mitteilte, dass auch der Gleisbau jetzt nicht finanziert werden kann, war ich völlig überrascht. Das beides zusammenhängt, hätte man deutlich machen müssen."

Rundmund, der auch planungspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, warnte gestern: "Nicht nur, dass schon jetzt ca. 2,5 Millionen Euro am Ostwall ausgegeben worden sind. Die Stadt ist zudem mit einer Summe von über neun Millionen Euro im Vergabeverfahren." Auch wäre bei einer weiteren Verzögerung die Landesförderung von neun Millionen Euro in Frage gestellt.

(sep)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort