Krefeld Förderprojekt für Eltern mit Migrationshintergrund

Krefeld · Das zweisprachig angelegte Sprachförder- und Elternbildungsprojekt "Rucksack" läuft in Kooperation zwischen den Grundschulen Schönwasserschule, Regenbogenschule und dem Kommunalen Integrationszentrum. Für drei weitere Schulen stehen noch Mittel zur Verfügung.

 Die Rucksack-Gruppe der Regenbogenschule hat gemeinsam ein deutsches Frühstück vorbereitet und lernt dazu die passenden Vokabeln.

Die Rucksack-Gruppe der Regenbogenschule hat gemeinsam ein deutsches Frühstück vorbereitet und lernt dazu die passenden Vokabeln.

Foto: Stadt Krefeld

In einer Gruppe werden fünf bis acht Eltern mit Migrationshintergrund einmal pro Woche an der Grundschule begleitet und unterstützt, damit sie ihre Kinder in der Entwicklung fördern können. Mit Hilfe des zweisprachig angelegten Sprachförder- und Elternbildungsprogramms können Kinder ihren deutschen Wortschatz erweitern und einüben. Das Erlernte vertiefen sie dann zu Hause zusammen mit ihren Eltern auch in der jeweiligen Muttersprache.

Die beteiligten Väter und Mütter werden in der Schule von Elternbegleiterinnen angeleitet, die zuvor vom Kommunalen Integrationszentrum qualifizierten wurden. Sie stammen ebenfalls aus der Elternschaft der beteiligten Schulen und haben selbst Migrationshintergrund. In der Regenbogenschule hat sich eine kleine Gruppe mit Müttern gebildet, die aus der Türkei, Albanien und aus Togo stammen. Derzeit befassen sie sich mit dem Thema Frühling und erweitern den Wortschatz, indem sie ein Memory mit Blumen und Pflanzen entwerfen.

Kontaktlehrerin Marie-Luise Baumgärtner versorgt die Eltern zusätzlich mit entsprechendem didaktisch aufbereitetem Lern- und Spielmaterial. So können die Themen jeweils parallel in der Schule und im Elternhaus behandelt werden. Die Elternbegleiterinnen helfen bei der Überwindung von sprachlichen Barrieren. Sie sind begeistert, wie schnell die engagierten Mütter ihren Sprachschatz erweitern: "Sie trauen sich immer mehr zu, die Dinge in deutscher Sprache zu nennen. Anfangs ging es oft mit englischen oder französischen Vokabeln, notfalls sogar über Mimik und Gestik", sagt Marie-Luise Baumgärtner..

Schulleiter Alfred Kuhn unterstützt das Vorhaben an seiner Schule. "Wir stellen den Raum und die Kontaktlehrerin zur Verfügung, der Rest läuft über das Projekt." Zunächst sind die Eltern von Erst- und Zweitklässlern beteiligt, die in der Schule gemeinsam unterrichtet werden. In Zukunft kann eine zweite Gruppe gebildet werden, so dass auch die Eltern von Dritt- und Viertklässlern die Förderung erhalten können. Vielleicht bieten sich aus den jetzigen Teilnehmerinnen dann schon Mütter als neue Elternbegleiterinnen an.

Krefelder Grundschulen, die ebenfalls Interesse am Rucksack-Projekt haben, können sich im Kommunalen Integrationszentrum unter Telefon 02151 862562 melden.

(RP)
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