Krefeld Fog Joggers in der Kulturfabrik: Heimspiel mit Gänsehaut-Liedern

Krefeld · 600 Zuschauer feierten die Krefelder Band bei ihrem Auftritt am Ostersonntag. Und die Musiker waren von der Zuneigung ihrer Fans sichtlich angetan.

 The Fog Joggers - das sind: hinten links, Stephan Selbach (Bass), Dominik van Bebber (Schlagzeug), vorne links, Christian Peitz (Orgel) und Jan Büttner (Gesang und Gitarre).

The Fog Joggers - das sind: hinten links, Stephan Selbach (Bass), Dominik van Bebber (Schlagzeug), vorne links, Christian Peitz (Orgel) und Jan Büttner (Gesang und Gitarre).

Foto: TFJ

Die Augen hat er fest geschlossen, die Finger sausen über den Gitarrenhals. Jan Büttner wirkt absolut entspannt. Völlig vertieft ist der Sänger der Krefelder Band "The Fog Joggers" in sein Gitarrenspiel. Doch so entspannt, wie die Szene im ersten Moment auf die 600 Zuschauer in der Kulturfabrik wirkt, ist der Musiker bei weitem nicht. "Es passiert nicht gerade oft, dass wir vor so vielen Menschen spielen dürfen. Das macht mich schon ein klein wenig nervös", sagt Büttner.

Deswegen startet das Quartett auch erstmal ohne große Ansage in den zweistündigen Konzertabend. Büttner und seine Bandkollegen Stephan Selbach (Bass), Christian Peitz (Orgel) und Dominik van Bebber (Schlagzeug) kommen ohne große Show auf die Bühne, machen ihre Instrumente startklar und rocken los. Der erste Song geht direkt in den zweiten über, die Blumenvase auf der Bühne wackelt ordentlich mit. Ganz ohne Vorstellung geht es aber auch beim Heimspiel nicht: "Hallo Krefeld, wir sind The Fog Joggers aus Krefeld. Ihr seid unfassbar viele, lasst uns erstmal warm werden."

Fans waren von Anfang an voll dabei

Aufwärmen braucht sich das Publikum nicht. Die Fans stimmen bei "Forever And A Day" direkt in den instrumentalen Part ein - die erste Gänsehaut des Abends. Diesmal ist es nicht nur die raspelnde Stimme von Büttner und die gelungene Instrumentierung der Songs, die den Abend für viele Zuschauer unvergesslich machten. Diesmal ist es auch das unsichtbare Band, das zwischen dem Quartett und dem Publikum entsteht und während des Auftrittes intensiver wird. In Krefeld, der Heimatstadt der Indie-Rocker, zeigen die Fans, wie sehr sie die Musik mögen. Die Musik, die rockig, ein bisschen retro und doch angenehm zeitlos erscheint.

Momentan arbeiten "The Fog Joggers" am zweiten Album "From Heart To Toe" - noch ist es nicht erschienen. Mit der Einschätzung, dass die Fans mit Sicherheit nicht in die noch unveröffentlichten Songs einstimmen werden, liegt Büttner falsch. Melodie und Text von "Hold on" sind so eingängig, dass die Zuschauer beim zweiten Mal den Refrain schon leise mitsingen.

Das Konzert in der Kulturfabrik zeigt einmal mehr, dass es für "The Fog Joggers", die durch einen Werbespot der Brauerei Bitburger mit der Fußball-Nationalmannschaft bekannt geworden sind, gut läuft. Und live, das konnten die 600 Zuschauer am Ostersonntag erleben, überzeugen die Krefelder natürlich auch. 2013 spielten sie in vielen Städten. "Doch nach Hause zu kommen und vor so einem Publikum zu spielen, das ist etwas ganz Besonderes", sagt Büttner, der sich sehr über das allererste selbstbemalte Plakat freute, das Fans immer wieder in die Höhe hielten. Das wiederum freut die Fans - sie mögen Bands, die sich über kleine Dinge freuen, auch wenn der Erfolg einsetzt.

(RP)
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