Krefeld Freie evangelische Gemeinde eröffnet Café

Krefeld · An der Lewerentzstraße hat das Café Südlicht eröffnet. Träger ist die Freie evangelische Gemeinde, die das Südlicht ausschließlich mit ehrenamtlichen Mitarbeitern betreibt. Das Café soll Ort der Begegnung sein. Missioniert wird nicht.

 Rüdiger Reuber ist Projektleiter für die Freie evangelische Gemeinde, die an der Lewerentzstraße das Café Südlicht eröffnet hat. Die Gemeindemitglieder haben viel Eigenleistung erbracht.

Rüdiger Reuber ist Projektleiter für die Freie evangelische Gemeinde, die an der Lewerentzstraße das Café Südlicht eröffnet hat. Die Gemeindemitglieder haben viel Eigenleistung erbracht.

Foto: Lothar Strücken

Im neuen Café Südlicht an der Lewerentzstraße ticken die Uhren anders - und zwar ohne Minutenzeiger. Der wurde aus der großen Wanduhr einfach entfernt. Denn der Anspruch der Freien evangelischen Gemeinde, die das Café eröffnet hat, ist, das Südlicht zum "Ort der Ruhe" zu machen. "Wir möchten, dass unsere Gäste Ruhe finden, entschleunigen können und dass Begegnung möglich ist", sagt Projektleiter Rüdiger Reuber. Der Start war vielversprechend: "Die Resonanz war überraschend gut", berichtet Reuber. 900 ausgegebene Portionen Kaffee zeige der Zähler des italienischen Kaffeeautomaten.

 Das Südlicht hat zunächst an vier Tagen in der Woche nachmittags geöffnet.

Das Südlicht hat zunächst an vier Tagen in der Woche nachmittags geöffnet.

Foto: FEG

An vier Tagen, donnerstags bis sonntags, hat das Café in den Nachmittagsstunden geöffnet. Ein Kraftakt, aber einer der Spaß mache, wie Reuber betont, sei das für die Gemeinde. Denn das Südlicht wird ausschließlich von rund 30 ehrenamtlichen Kräften aus Reihen der rund 120 Mitglieder betrieben.

 Für das Café ist hübsches Vintage-Teegeschirr gespendet worden. Auch die Anrichte ist eine Spende.

Für das Café ist hübsches Vintage-Teegeschirr gespendet worden. Auch die Anrichte ist eine Spende.

Foto: cpu

"Wir haben freiwillige Kuchenbäcker, Reinigungskräfte, Servicepersonal", zählt er auf. Auch bei der Ausstattung der Räume haben die Gemeindemitglieder mit angepackt. Das Engagement "aus christlichem Ansporn", wie Reuber es formuliert, ist groß. Und auch der finanzielle Mut: Denn den großen Gebäudekomplex des ehemaligen Malereinkaufs hatte die Gemeinde vor einigen Jahren, finanziert aus eigenen Mitteln, gekauft. Dort entstehen - so wie die finanziellen Gegebenheiten es erlauben - Gemeindezentrum, Versammlungs- und Gottesdiensträume. Und eben das Café.

"Das Südlicht als Begegnungsstätte im Quartier hatte für uns Vorrang", sagt Reuber. Dabei ist es ihm wichtig, zu betonen, dass auf gar keinen Fall missioniert werden solle. "Wir wollen vor Ort im Samtweberviertel aktiv sein für die Nachbarschaft." Die Preise des Cafés sind nicht günstig. "Denn wir wollen nicht mit Dumping-Preisen die benachbarten Lokale unterbieten." Daher habe man einen sich umgeschaut und für das Südlicht einen Preis-Querschnitt ermittelt.

Mitten im Multi-Kulti-Viertel des Krefelder Südens ist das Südlicht insofern eine Besonderheit, als dass sich die Mehrzahl der Nachbar-Gastronomen mit ihrem Angebot vor allem an Männer richten. "Wir hatten auch schon viele Frauen zu Gast, auch muslimische", berichtet Reuber. "Viele Gäste haben gesagt, dass sie sich freuen, dass es hier jetzt so etwas gibt." Man wolle eine Bereicherung der Vielfalt sein.

Die Gäste werden derzeit mit Kaffee, Tee und Kuchen versorgt, außerdem gibt es kalte Getränke. Drei Torten - Stachelbeer-Baiser, Käse- und Himbeer-Windbeutel - sind fest im Sortiment und werden in der Café-eigenen Küche frisch gebacken. Geplant ist, die Öffnungszeiten zu erweitern und einen kleinen Mittagstisch bereitzuhalten. Konzerte, von denen das erste großen Zuspruch fand, und Ausstellungen sollen das Angebot abrunden.

Das Café Südlicht, Lewerentzstraße 29, hat Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

(RP)
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