Krefeld Freies WLAN auf der Straßenbahnlinie 41

Krefeld · Für Fahrgäste auf der Straßenbahnlinie 41 zwischen St. Tönis und Fischeln gibt es ab Dienstag einen neuen Service: Die SWK Mobil bietet einen kostenfreien WLAN-Zugang ins Internet an. "Es ist ein Test, den wir für drei Monate durchführen", sagt Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK Mobil.

 Ab Dienstag wird in einem speziellen Wagen der Straßenbahnlinie 41 für drei Monate kostenfreier WLAN-Empfang möglich sein.

Ab Dienstag wird in einem speziellen Wagen der Straßenbahnlinie 41 für drei Monate kostenfreier WLAN-Empfang möglich sein.

Foto: NIN

Die einmalige Anmeldung des Kunden und der dann stets kostenfreie Zugang ins weltweite Netz erfordert bei der SWK Mobil einen nicht unerheblichen finanziellen Aufwand. Damit die Verbindung steht, wurden in den Wagen 615 zwei spezielle Router eingebaut. Samt Antenne und Verkabelung betragen die Kosten pro Gerät zwischen 2000 und 2500 Euro. "Pro Bahn benötigen wir zwei Router, in einem Bus würden wir mit einem auskommen", so Stilling. Neben dieser Anschaffung hat der Geschäftsführer auch die laufenden Kosten im Blick. Rund 50 Euro pro Monat und Fahrzeug würde der Zugang zum Netz kosten. 40 eigene Bahnen und 100 Busse haben die Verkehrsbetriebe. Diese, sowie weitere 50 bis 60 Fahrzeuge von Subunternehmern, müssten mit der Technik ausgestattet werden. Sollte die SWK nach der Testphase für diesen Umbau grünes Licht geben, kommt schnell eine sechsstellige Summe zusammen. Dasselbe gilt noch einmal für den jährlichen Zugang zum Netz. Stilling steht dem dreimonatigen Test, der mit dem Berliner Unternehmen "hotsplots" durchgeführt wird, durchaus positiv gegenüber. "Ich glaube zwar nicht, dass ein komplettes WLAN-Angebot in allen Fahrzeugen die Kundenzahl wesentlich erhöhen wird", räumt der Geschäftsführer ein. Doch die jederzeit vernetzten Fahrzeuge würden dem Unternehmen ganz neue Möglichkeiten bieten. "Wir könnten mittel- und langfristig über ein alternatives Angebot der Bezahlung nachdenken", erklärt der Geschäftsführer. Der Kunde betritt Bus oder Bahn, ein Klick in einer speziellen Handy-App und der Vorgang ist erledigt. Beim Verlassen des Fahrzeugs werden Strecke sowie Kosten ermittelt und automatisch abgerechnet. "Solche Modelle sind technisch machbar, müssten aber dann auch einheitlich im kompletten Bereich des VRR gelten", sagt Stilling. Nicht nur Krefeld, sondern mehrere Kommunen machen sich derzeit über kostenfreies WLAN im öffentlichen Personennahverkehr Gedanken. "Diese Erfahrungen werden zusammenfließen und als Basis für zukünftige Entscheidungen dienen."

Die SWK Mobil schließt nicht aus, dass es nach Abschluss der jetzigen WLAN-Testphase Ende August eine Krefelder (Übergangs-)Lösung geben wird. "Es ist durchaus möglich, dass wir dann ein auf Krefeld zugeschnittenes einheitliches Paket schüren werden, das auch zentrale Punkte in der Stadt einbindet. So gibt es bereits jetzt kostenfreies WLAN an der Haltestelle am Ostwall, allerdings von einem anderen Anbieter." Parallel will die SWK Mobil auch die Erfahrungen ihrer Kunden aus der Testphase in die Entscheidung einfließen lassen. Bei Tests auf dem Betriebsgelände hat das Netz im Wagen 615 problemlos funktioniert. Ob das in der Praxis auf der Strecke der Linie 41 auch so ist, wird sich ab Dienstag zeigen.

(RP)
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