Krefeld Freiwillige Zuschüsse sollen freie Kita-Träger entlasten

Krefeld · Die Verwaltung erhofft sich so Anreize zur Übernahme von Kitas durch freie Träger und Elterninitiativen.

Die Stadt Krefeld schlägt der Politik jetzt die Einführung von freiwilligen Betriebskostenzuschüssen für Kindertagesstätten (Kitas) in Trägerschaft von Elterninitiativen und freien Trägern vor. Damit sinkt der nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) vorgesehene Eigenanteil für die freien Träger von bisher neun auf fünf Prozent. Elterninitiativen zahlen statt vier dann noch 2,5 Prozent. Dafür soll die Stadt Krefeld schon in diesem Jahr 95.000 Euro aufwenden, im kommenden Jahr werden es 250.000 Euro sein. Die Stadt erhofft sich durch diese Entscheidung, einen Anreiz für die freien Träger und Elterninitiativen zu schaffen, neue Kitas in ihre Trägerschaft zu übernehmen. Der Jugendhilfeausschuss soll in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch, 24. Mai, darüber entscheiden.

"Dies ist für Krefeld ein weiterer Meilenstein im Ausbau der Kindertagesbetreuung", sagt Markus Schön, der neue Leiter des städtischen Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung. "Wir entlasten damit einerseits zwölf bestehende Kitas von elf verschiedenen Trägern. Andererseits werden wir in den nächsten Jahren sechs neue Kitas bauen, die wir unter diesen Bedingungen vielleicht auch in freie Trägerschaft vermitteln können."

Ilja Wöllert, Vorstand der Lebenshilfe Krefeld e.V., die einer der freien Träger von bisher zwei Kitas mit Schwerpunkt für Inklusion in Krefeld ist: "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Schließlich spart die Stadt ja auch Geld, wenn Kitas in freier Trägerschaft geführt werden." Beide wünschen sich mehr Hilfe vom Land und eine Änderung der Rechtslage, die das System der Kinderbetreuung insgesamt finanziell besser stellt.

Derzeit gibt es in Krefeld 104 Kitas, davon werden 46 städtisch betrieben. Außerdem plant die Stadt derzeit im Rahmen des Ausbaus von Kitaplätzen die Errichtung weiterer fünf bis sieben Kitas im Stadtgebiet und hofft darauf, dass sich für diese möglichst freie Träger finden. Dies ist wichtig, damit das Wahlrecht der Krefelder Familien in Bezug auf einen Kita-Platz verwirklicht werden kann und neben kommunalen Angeboten weiterhin ein großer Teil der Kitas durch verschiedene freie Träger oder Elterninitiativen betrieben wird.

(RP)
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