Krefeld Fremder Mann in Wohnung: Inhaber schießt

Krefeld · Schusswaffen spielten bei gleich zwei Straftaten am Wochenende eine Rolle: Am Krüllsdyk zielte ein 30-jähriger auf einen Mann und eine Frau, die sich in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus eingeschlossen hatten. Am Oranierring beraubten zwei Minderjährige eine Tankstelle und bedrohten die Kassiererin mit Axt und Gaspistole.

 Polizeibeamte stellen Beweismaterial vor dem Mehrfamilienhaus am Krüllsdyk sicher. Die Schusswaffe konnte nicht gefunden werden -vermutlich aber Patronen beziehungsweise Hülsen.

Polizeibeamte stellen Beweismaterial vor dem Mehrfamilienhaus am Krüllsdyk sicher. Die Schusswaffe konnte nicht gefunden werden -vermutlich aber Patronen beziehungsweise Hülsen.

Foto: LS

Die Nachbarn einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus am Krüllsdyk hörten am Sonntag gegen 20.50 Uhr Schüsse und Randale. Der 30-jährige Bewohner einer Erdgeschosswohnung war in Zorn geraten, nachdem er keinen Zutritt zu seiner eigenen Wohnung bekam. Hinter verschlossener Tür hielten sich seine Mitbewohnerin und ein fremder Mann auf. Laut Polizei bericht schlug er die Tür ein und schoss dann in der Wohnung mit einer Schreckschusspistole. Die beiden bedrohten Personen flüchteten aus einem Fenster im Erdgeschoss. Der 30-Jährige sei ihnen noch kurz gefolgt, dann aber wieder zu seiner Wohnung zurückgegangen. Nachbarn seien Zeugen des Geschehens geworden und hätten die Polizei alarmiert, teilte eine Sprecherin gestern mit.

Die Beamten hätten den 30-Jährigen zur Erstvernehmung zunächst mit zur Wache genommen. Die Aussage der beiden geflohenen Personen werde in Kürze aufgenommen. Ob sie eventuell Verletzungen davongetragen haben, sei derzeit ungewiss. Das Motiv für die Tat dürfte im persönlichen Bereich liegen. In der Wohnung fanden die Beamten zudem geringe Mengen Drogen. Die Waffe konnte jedoch weder in der Wohnung noch im Nahbereich aufgefunden werden. "Wir gehen aufgrund der Zeugenaussagen jedoch davon aus, dass der Mann eine Schusswaffe eingesetzt hat", sagte eine Sprecherin. Den 30-jährigen Tatverdächtigen erwartet ein Strafverfahren. In welchem Umfang er sich zu verantworten hat, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. Womöglich erwartet ihn eine Anzeige wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, des unerlaubten Waffenbesitzes und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. "Dazu können wir abschließend noch nichts sagen", erklärte eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Allein der unerlaubte Waffenbesitz kann mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren Dauer bestraft werden.

Bewaffnet waren auf zwei Jugendliche (15 und 16 Jahre alt) unterwegs, die am Samstagabend unter Vorhalt einer Gaspistole und einer Axt in eine Tankstelle am Oranierring eingedrungen sind und Bargeld sowie Zigaretten entwendet haben. Gegen 20 Uhr forderten die beiden Geld von der Angestellten. Sie gingen hinter die Theke und packten die Scheine aus den Kassen sowie Zigaretten aus dem Regal in ihre mitgebrachten Müllsäcke. Währenddessen schlug ein Tatverdächtiger mit der Axt auf die Theke ein. Anschließend flüchteten sie mit der Beute über die nahegelegenen Bahnschienen. Ein weiterer Mitarbeiter befand sich zeitgleich in den hinteren Büroräumen und hörte die Geräusche. Er informierte die Polizei. Die Beamten konnten die Jugendlichen auf den Bahnschienen festnehmen. Die Gaspistole und die Axt wurden sichergestellt.

Der Krefelder und der Viersener wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Sonntag wegen fehlender Haftgründe entlassen. Auf sie wartet nun ein Strafverfahren. Die Mitarbeiterin der Tankstelle blieb unverletzt und wurde unmittelbar nach dem Überfall vom polizeilichen Opferschutz betreut.

(sti)
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