Krefeld Friedenskirche: "Intime Momente" mit Frida Gold

Krefeld · Frida Gold kommt am 23. November zum ersten Mal in der Seidenstadt. Alina Süggeler und Andi Weizel spielen eine familiäre Akustik-Session.

Krefeld: Friedenskirche: "Intime Momente" mit Frida Gold
Foto: dpa, hk kde

"Wovon sollen wir träumen?" fragt sich Alina Süggeler seit dem Jahr 2011 regelmäßig. Denn mit diesem Song feierten die Sängerin und ihre Band "Frida Gold" den kommerziellen Durchbruch und touren seitdem regelmäßig durch die Republik. Am Donnerstag, 23. November, spielen sie und Bassist Andreas Weizel zum ersten Mal in der Seidenstadt. Der Auftakt ihrer "Zurück zu mir - Acoustic live Tour part 2" findet in den Friedenskirche statt. "Da wir in dieser Konzertreihe keinen Auftritt im Ruhrgebiet haben, ist Krefeld sozusagen ein Heimspiel für uns", sagt die in Witten geborene Sängerin. "Und wir freuen uns immer, in der Heimat zu spielen", ergänzt Süggeler.

Das Konzert, das um 20 Uhr beginnt, soll ganz anders sein als klassische Pop-Konzerte in großen Hallen, versprechen die Musiker. "Bei diesen Konzerten geht manchmal das pure Musikmachen verloren", findet Süggeler. Sie möchte eine Atmosphäre mit "intimen Momenten" erschaffen, in der sich die Band ganz auf sich und die Musik konzentrieren kann. Rund 400 Karten werden maximal verkauft. "An diesem Abend darf es einfach nicht zu voll sein, damit sich das Gefühl auch auf das Publikum übertragen kann", sagt Süggeler. Wie der Name der Konzertreihe schon sagt, werden die Musiker akustisch spielen. Andi Weizel begleitet die Sängerin auf der Gitarre, während sie die Pop-Songs auf eine selbst für Fans neue Art interpretiert. "Auch für uns ist das eine Herausforderung, weil sich das bisher so 'ungelernt' anfühlt", sagt Süggeler. Anfang des Jahres konnte das Duo bei vier Auftritten erste Erfahrungen im Bereich Akustik-Konzerte sammeln und will nun mehr davon. "Wir waren von dieser neuen Art unsere Musik mit Menschen zu teilen sofort begeistert. Es war schnell klar, dass es eine Fortsetzung geben muss", sagt Weizel. Neben dem musikalischen Erlebnis sind die Akustik-Sessions für die Musiker noch aus einem weiteren Grund besonders. "Man sieht die Texte noch mal so, wie man sie sich ursprünglich gedacht hat", erklärt Süggeler. Das gelte besonders für ihren bisher größten Hit "Wovon sollen wir träumen?", den sie auf diese Weise für sich wiederentdeckt hat. "Darüber hinaus ist natürlich auch die Kirche als Konzert-Location toll", findet Weizel. Im April spielten er und die Frontfrau der Band schon einmal in einem Gotteshaus - damals in der Kölner Kulturkirche. Dort waren die Musiker räumlich auf einer Ebene mit dem Publikum. "Wenn man sich auf diesen Ort einlässt, wird das für uns alle ein ganz besonderes Erlebnis", verspricht Weizel.

Das können die Künstler nach ihrem eher schleppenden Werdegang der vergangenen Jahre wahrscheinlich gut gebrauchen. Denn an den großen Erfolg nach "Wovon sollen wir träumen?" konnte Frida Gold zuletzt nicht anknüpfen. Ihr Album "Liebe ist meine Religion" schaffte es 2013 zwar noch auf Platz eins der Album-Charts, danach ging es aber bergab. Singles floppten und auch das aktuelle Album "Alina" aus dem Jahr 2016 hielt sich nur drei Wochen in den Charts. Anstatt mit ihrer Musik, machte Süggeler eher mit einem Nackt-Auftritt während eines Musikvideo von sich reden. Die Sängerin versucht den ausbleibenden Erfolg verständlicherweise weniger kritisch zu betrachten: "Es ist auch gut, wenn es mal nicht so läuft wie geplant. Dann kann man seine eigene Motivation hinterfragen und neue Kraft schöpfen."

Dass Frida Gold im Moment nicht mehr in großen Hallen spielt, wollen die Musiker auch nicht als unbedingt schlechtes Zeichen werten. "So kommen die Menschen wenigstens aus voller Überzeugung und nicht nur, weil sie einen einzelnen Song aus dem Radio kennen", stellt Süggeler klar. Trotzdem hätte Frida Gold wahrscheinlich wenig dagegen, wieder mal im Hörfunk rauf und runter zu laufen. "Natürlich sollen unsere Musik möglichst viele Menschen hören", gibt Süggeler zu - womit die Frage, wovon Frida Gold insgeheim vielleicht mehr träumt als von einer kleinen Akustik-Session, wohl beantwortet wäre.

Das Konzert findet am Donnerstag, 23. November, um 20 Uhr in der Friedenskirche, Luisenplatz 1, statt. Tickets gibt esfür 31,80 Euro unter Telefon 02151 668440 oder unter www.friedenskirche-krefeld.de

(kron)
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