Krefeld G8 / G 9: Krefeld bereitet sich auf Volksbegehren vor

Krefeld · Ab dem 2. Februar können Krefelder Bürger sich in die Listen der Stadt für das Volksbegehren eintragen, in dem die Wiedereinführung des Abiturs nach neun Gymnasial-Schuljahren gefordert wird. Die Stadt wird die Listen bis zum 7. Juni auslegen. Oberbürgermeister Frank Meyer hat das Volksbegehren gestern in seiner Neujahrsansprache indirekt als Beispiel für "ideologische Gefechte" kritisiert.

Hintergrund: Der Verein "Mehr Zeit für Kindheit und Jugend" hatte die nötigen 3000 Unterschriften zur Einleitung eines Volksbegehrens gesammelt - nun muss landesweit eine Elternbefragung durchgeführt werden. Wer für die Abschaffung des "Turbo-Abiturs" und die Wiedereinführung des Abiturs nach neun Gymnasialjahren ist, kann sich in die Listen eintragen.

Im neuen Krefelder Amtsblatt wurde nun das Verfahren für Krefeld erläutert. Demnach liegen die Eintragungslisten für das Volksbegehren ab dem 2. Februar im Rathaus (Zimmer A 123 - A 137) sowie im Bürgerservice Fischeln, Kölner Straße 517, aus. Beide Stellen sind auch an vier Sonntagen, jeweils von neun bis 13 Uhr, geöffnet, und zwar am 19. Februar, am 26. März, am 30. April und am 28. Mai.

Für ihr Ziel braucht die Initiative landesweit gut eine Million Unterschriften von NRW-Bürgern ab 18 Jahren. Die Stimmabgabe kann vor Ort oder im Internet erfolgen. Das bisher einzige erfolgreiche Volksbegehren in NRW fand 1978 gegen die "Koop-Schule" statt.

Oberbürgermeister Meyer hat den Streit um das "Turbo-Abitur gestern in seiner Neujahrsansprache kritisiert - ohne sich zu positionieren, ob er für G 8 oder G 9 ist: "Die Schulen hatten zuletzt mit Herausforderungen zu kämpfen, die zum Teil vermeidbar gewesen wären: Das Gezerre um G8 und G9 an den Gymnasien gehört dazu - in diesem Jahr, wird es ein Volksbegehren dazu geben, das wir als Stadt auch bei uns in Krefeld organisieren werden. Die Debatte um G8 ist ein Musterbeispiel dafür, wie ideologische Gefechte auf dem Rücken von Schülern, Eltern und Lehrern ausgetragen werden: Dabei geht es gerade im Bereich Schule nicht um politische Selbstverwirklichung, sondern um fundiertes, sachliches Arbeiten im Sinne der jungen Generation."

(vo)
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