Krefeld Galeristen in München und Krefeld zeigen Zangs

Krefeld · Die Arbeiten des Krefelder Avantgardisten Herbert Zangs finden immer öfter Eingang in Museen und Galerien. Am Sonntag zeigen unter anderem Heidefeld und Partner am Ostwall 20 Exponate des Hochbegabten.

 Der junge Herbert Zangs beeindruckte Mitstudenten wie Joseph Beuys. Zangs Arbeiten werden immer häufiger gezeigt.

Der junge Herbert Zangs beeindruckte Mitstudenten wie Joseph Beuys. Zangs Arbeiten werden immer häufiger gezeigt.

Foto: Foto Katalog Galeristen Hans Maulberger

Zangs, Zangs und noch mal Zangs: Die Kunst des eigenwilligen Künstlers Herbert Zangs aus Krefeld, der vor 13 Jahren gestorben ist, findet immer mehr Beachtung. Die Werbeoffensive des Fischelner Sammlers und Kunsthändlers Rüdiger K. Weng bei Kuratoren, Galeristen und Museumschefs aus dem In- und Ausland scheint erfolgreich gewesen zu sein. Allein an diesem Wochenende rückt Avantgardist Zangs, mit dem sich vor Jahrzehnten viele Prominente wie Marlene Dietrich, Henry Miller und Hildegard Knef so gerne schmückten, in München und Krefeld in den Fokus. Die Galeristen Hans Maulberger aus der bayerischen Metropole und Egon Heidefeld von Heidefeld und Partner am Ostwall stellen Arbeiten des hochbegabten - vielleicht genialen - Lebemannes vor, der seiner Zeit stets einen Schritt voraus und deshalb zum Höhepunkt künstlerischer Stilentwicklungen schon wieder aus dem Fokus der Kritiker war.

Museal wird Herbert Zangs im ZKM Karlsruhe gewürdigt. 2017 folgt das Staatliche Puschkin-Museum für Bildende Kunst in Moskau und danach das Palais Beaux Art in Brüssel. Zangs bekommt in Russland für seine Arbeiten eine eigene Wand - und damit mehr Platz als die gehypte Zero-Prominenz Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker.

In Krefeld ist Heidefelds Ausstellung mit Zangs am Ostwall 64 bis 66 am Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Für den Virtuosen der Ver-Weißungen hatte der Galerist immer schon ein Faible. Aktuell offeriert die Heidefeld & Partner an die 20 Arbeiten des Krefelder Künstlers, darunter Raritäten aus der numerisch kleinen Werkgruppe seiner "Englischen Bilder". Diese Exponate präsentiert die Galerie auch in ihrer Herbst- und Winterausstellung "Encounters. Begegnungen".

Herbert Zangs und die Galerie Heidefeld und Partner ist die Geschichte einer langjährigen Verbundenheit. Seine abstrakten, informellen und auch gegenständlichen Arbeiten sind eine feste Größe im Programm, von den Galerie-Anfängen bis heute. Aktuell sind seine berühmten "Ver-Weißungen" aus den 1950-er, 60-er und 70-er Jahren, "Scheibenwischer"- und "Blasen"-Bilder" sowie Reihungen zu sehen.

Zangs war ein reisender Maler und ein malender Reisender. Immer neugierig auf die weite Welt, immer auf der Suche nach Impressionen, immer offen für vielfältige Inspiration. Das Unterwegs-Sein als künstlerische Daseinsform. Daraus sind seine oft figurativen "Reisebilder" entstanden. Bilder mit expressivem Gestus. Heidefeld stellt dabei wahre (Reise-)Raritäten von Zangs vor: Herausragende "Englische Reisebil der", darunter ein großformatiges auf Leinwand (110 x 130).

Die Authentizität der offerierten Arbeiten ist durch Gutachten von Emmy de Martelaere vom Pariser Herbert Zangs-Archiv garantiert - der internationalen Zangs-Expertin schlechthin, die seit dem Jahr 2004 auch das Werkverzeichnis des Künstlers in mehreren Bänden herausgibt und bei ihren Recherchen Weggefährten und Sammler aus Krefeld und dem benachbarten Lank-Latum in Meerbusch aufsuchte.

Neben Zangs zeigt Heidefeld in seiner Herbst- und Winter-Ausstellung Werke von mehr als 30 weiteren Künstlern. Die Ausstellung dauert bis zum 30. Januar 2017. So treffen Arbeiten von Klassikern wie etwa Ernst Wilhelm Nay und Alexej von Jawlensky auf Exponate vielversprechender Newcomer wie Diango Hernández, Sonja Kalb, Heiner Meyer, Viktor Nono, Carola Paschold und Jürgen Zaun. Die Ausstellung zeigt ein Panorama visueller Vielfalt mit den Schwerpunkten Malerei und Skulptur.

(sti)
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