Serie Besondere Kleingärten Gartenparzelle mit eigenem "Sportplatz"

Krefeld · Im Kleingarten der Familie Schütz in der Bockumer Anlage können sich die drei fußballverrückten Brüder richtig austoben.

 Ein seltener Anblick auf einer Kleingartenparzelle: Luca, Phillip und Bastian (v.l.) beim Bolzen auf das mit Vater Sven selbst gebaute Tor. Außerdem gibt's auf diesem eigenen "Sportplatz" einen Pool, ein Trampolin und ein Klettergerüst. Im Hintergrund schaut Mutter Simona zu.

Ein seltener Anblick auf einer Kleingartenparzelle: Luca, Phillip und Bastian (v.l.) beim Bolzen auf das mit Vater Sven selbst gebaute Tor. Außerdem gibt's auf diesem eigenen "Sportplatz" einen Pool, ein Trampolin und ein Klettergerüst. Im Hintergrund schaut Mutter Simona zu.

Foto: Thomas Lammertz

Bockum Familie Schütz - Vater Sven, Mutter Simona und die drei Söhne Phillip (12), Luca (10) und Bastian (7) - kann nicht jedes Jahr in Urlaub fahren. Und so haben die Eltern vor vier Jahren eine Kleingartenparzelle im Gartenbauverein Bockum 1920 gepachtet, "damit sich die Jungs austoben können", sagt Simona Schütz.

Unter Austoben verstehen die drei Brüder, die allesamt aktive Mitglieder beim VfB Uerdingen sind, auch in ihrem Kleingarten vor allem Fußballspielen. Und so haben sie mit Vater Sven auf dem Rasen vor der Gartenlaube ein schickes Tor gebaut - mit Netz. Zusammen mit einem Trampolin, einem Pool und einem Klettergerüst mit Schaukel bietet sich auf knapp der Hälfte der Fläche das für eine Kleingartenparzelle seltene Bild eines eigenen "Sportplatzes".

Auf dem Tisch im "Draußen-Wohnzimmer", wie Familie Schütz ihren Kleingarten nennt, finden sich neben Zeitschriften mit Kreuzworträtseln für Mutter Simona auch Becher mit Getränken, Plätzchen und ein Star-Wars-Kartenspiel. Die drei Brüder setzen sich dazu, während die Mutter erzählt: "Sobald wir hier angekommen sind, rufen die Jungs: Mama, mach das Haus auf; wir brauchen die Torwarthandschuhe." - "Dann spielen wir mit ein paar Freunden Mini-WM", erzählt Luca, und Phillip erklärt ausführlich, wie das abläuft. Zum Abkühlen geht es dann zwischen den Spielen immer wieder in den Pool.

Währenddessen kümmert sich die Mutter um die Zierpflanzen, die Kräuter und das angebaute Obst und Gemüse. Besonders prächtig gedeihen die Tomaten in dem kleinen, selbst gebauten "Gewächshaus" - einer Holzkonstruktion mit angehängten Folien.

Nein, störend sei das Spielen und Toben der Brüder nicht. "Wir freuen uns doch, dass wir hier Kinder haben. Und die Mittagsruhe halten sie immer ein. Kleingärten sind schließlich nicht nur für Rentner da", sagt Gartennachbar und Vorstandsmitglied Udo Linders. Außerdem seien die Jungen gut erzogen und höflich. "Obwohl sie das inzwischen nicht mehr brauchen, fragen sie jedes Mal, wenn der Ball in einem Nachbargarten landet, ob sie ihn sich wieder holen dürfen."

Bei aller Spielerei werden die drei Jungs aber auch zur Gartenarbeit - Rasen mähen und Unkraut jäten - verpflichtet. "Dafür dürfen sie auch selbst ernten, wobei die Beeren meist vom Strauch direkt im Mund landen", erzählt die Mutter und stellt klar, dass außerhalb der Ferien vor dem Spielen erstmal die Hausaufgaben gemacht werden. Phillip geht in die siebte Klasse der Gesamtschule Uerdingen, und die beiden jüngern Brüder sind in der vierten beziehungsweise zweiten Klasse der Sollbrüggenschule, die nur wenige hundert Meter vom Kleingarten entfernt liegt.

(RP)
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