Zum Tage Gedanken zum Vatertag

Krefeld · Ich hoffe, Sie hatten gestern einen schönen Feiertag! Optionen gab es ja einige: Christi Himmelfahrt, Vatertag oder einfach nur frei. Bei mir ist es in den letzten Jahren immer von allem etwas gewesen, was irgendwie schön ist, aber sich nur bedingt machen lässt. Vor allem das Freimachen ist nicht so einfach, denn an diesem tag wollen auch die Kinder das tun, was halt Kinder so tun und im Endeffekt in der ein oder anderen Weise Eltern Arbeit macht.

Insofern freue ich mich, dass der Vatertag in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit gefunden hat. Der Tag tut uns gut, weil er uns daran erinnert, dass es gut ist, dass es Väter gibt. Und er tut uns gut, weil er uns die Frage vor Augen führt, was eigentlich einen guten Vater auszeichnet. Und diese Frage zu beantworten ist sicherlich in den letzten Jahren nicht einfacher geworden.

Die Sehnsucht nach einem fürsorgenden Vater, der nicht nur als Versorger der Familie in Erscheinung tritt, ist größer geworden. Wie aber lässt sich diese Rollenerwartung mit den beruflichen Erwartungen, die ja ebenfalls nicht kleiner geworden sind, vereinbaren? Mich hat die verwickelte Diskussion um das "richtige" Vatersein vor unserem ersten Kind unruhig gemacht. Nach der Geburt wurden mir im Laufe der Zeit einige Zusammenhänge deutlich, die dies geändert haben. Zum einen wurde mir klar, dass mir die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt nicht geholfen hat - es gab nur "falsche" und damit nur richtige Zeitpunkte. Zum anderen: Familie ist kein Ponyhof, es wird gestritten und auch geschrien. Aber wenn ich in den Augen unserer Kinder danach wieder ein Leuchten aufblitzen sehe, dann weiß ich, dass Familie ein sehr großes Geschenk ist. Ich bin glücklich, Vater zu sein, und danke Gott dafür.

ANDREAS HENKELMANN, PASTORALER MITARBEITER, BÜRO DER REGIONALDEKANE

(RP)
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