"Seit drei Wochen stehen die gelben Tonnen an der Hinsbecker Straße am Straßenrand und nichts geschieht", sagt Marco Lemke. An der Roonstraße lagen die Säcke eine Woche lang am Straßenrand, berichtet Klaus Possekel. Auch an der Bogen-, Moltke-, Goethe- und Viktoriastraße warteten die Anwohner vergebens auf die termingerechte Leistung der Firma Borchers. Ein Unternehmenssprecher begründete die Verzögerungen mit dem Ausfall einiger Fahrzeuge.

Politisch drängt zum Beispiel die Krefelder SPD aktuell erneut darauf, dass die Verwaltung sich gegenüber dem DSD dafür stark macht, dass die Leerung und Entsorgung in Krefeld reibungslos erfolgt und Borchers seine Pflichten erfüllt. In letzter Konsequenz könnte das auch zum Auftragsentzug führen. Einige in Krefeld würden es gerne sehen, wenn die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) den Auftrag wie in der Vergangenheit erneut bekommen könnte.

Die EGN ist eine Tochter der Stadtwerke Krefeld. "Wir werden uns sicherlich an der nächsten Ausschreibung beteiligen. Die findet aber erst im Frühjahr oder Sommer 2016 statt", informiert EGN-Sprecherin Kristiane Helmhold auf Anfrage unserer Zeitung. Bis dahin stelle sich die Frage nicht, ob das Unternehmen in Krefeld einspringen könnte. "Wir sind gut ausgelastet mit den neuen Aufgaben in Nettetal, Schwalmtal und Grefrath, dort den Kommunalabfall zu entsorgen", sagte sie.

Die EGN haben übrigens vor wenigen Monaten erst Personal und Fuhrpark aufgestockt, um die Gelben Tonnen im Kreis Viersen zu leeren. Dazu haben sie Kräfte ihres langjährigen Partners Lankes Entsorgungs- und Umweltservice übernommen. Lankes war im Sommer 2014 von der Schönmackers GmbH & Co KG aufgekauft worden. Die Arge EGN/Lankes musste daraufhin neu organisiert werden.