Krefeld Gellep-Stratum und Dießem vergreisen am schnellsten
Krefeld · Im Sozialausschuss der Stadt stellt die Verwaltung heute die verbindliche Bedarfsplanung für Pflegeplätze vor. In Benrad-Süd, Fischeln, Forstwald und Bockum fehlen Dauerpflegeplätze.
Gellep-Stratum und Dießem Lehmheide sind die Krefelder Stadtteile, die in den kommenden Jahren besonders stark vergreisen. Die Zahl der Bewohner, die älter als 80 Jahre sind, wächst laut Prognose bis 2030 um mehr als 50 Prozent. Andere Stadtteile erfahren gleichsam eine Verjüngungskur. In Gartenstadt sinkt die Zahl der Senioren um 34 Prozent. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die Planung von voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen sowie Kurzzeitpflegeplätzen. Die Stadt Krefeld hat als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen ein so genannte verbindliche Bedarfsplanung aufgestellt. Mit diesem Instrument, das jährlich fortgeschrieben werden muss, wollen die Sozialexperten die Neuansiedlungen steuern. In einigen Stadtteilen herrscht nämlich ein Mangel: So gibt es in Benrad-Süd, Fischeln, Forstwald, Traar, Verberg, Bockum, Linn, Oppum und Gellep-Stratum keine Tagespflegeplätze. Vollstationäre Dauerpflegeplätze fehlen in Benrad-Süd, Fischeln, Forstwald und Bockum. Rein rechnerisch ist der Bedarf für das gesamte Stadtgebiet gedeckt. Benötigt werden in diesem Jahr 2160 Plätze. Die Zahl steigt bis 2019 auf 2340. Vorhanden sind derzeit 2267. Bis Ende 2017 sollen es schon 2618 sein.
In diesen Tagen eröffnet die Belia-Seniorenresidenz an der Gutenbergstraße. Dort sind 144 vollstationäre Plätze - davon 64 in Wohngemeinschaften - und 14 Tagespflegeplätze entstanden. In Hüls haben die Bauarbeiten für die Seniorenresidenz "Am Königspark" begonnen. Bis Mitte des Jahres sollen 80 Dauerpflegeplätze und zehn Kurzzeitpflegeplätze bezugsfertig sein. Im Gegenzug wird das Dreikönigenhaus aufgegeben. Dort fallen dann 76 vollstationäre Dauerpflegeplätze im Stadtbezirk Cracau weg.
Für zwei weitere Einrichtungen sind die Abstimmungen mit der Stadt abgeschlossen: Dabei handelt es sich um das Pflege- und Kompetenzzentrum, das auf dem ehemaligen Babcock-Gelände an der Parkstraße in Uerdingen entstehen soll und 72 Dauerpflegeplätze und 27 Kurzzeitpflegeplätze anbieten will. Zum anderen soll in dem ehemaligen Gebäude der Telekom an der Moerser Straße 65 vollstationäre Dauerpflegeplätze und 27 Kurzzeitpflegeplätze entstehen. In den beiden neuen Häusern soll auch Sonderpflege für zum Beispiel Wachkomapatienten und so genannte "Junge Pflege" möglich werden.
Die aktuelle verbindliche Bedarfsplanung der Stadt Krefeld wird am heutigen Donnerstag, 28. Januar, ab 17 Uhr im Saal C 2 des Rathauses am Von-der-Leyen-Platz im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren den Kommunalpolitikern und der Öffentlichkeit von der Sozialverwaltung vorgestellt.