Krefeld Gelungene Party für Michael Jackson

Krefeld · Kein Mensch kann Michael Jackson ersetzen. Deshalb teilen sich Joseph Bell und Taalib York diesen Job auf der Bühne des Seidenweberhauses, in dem eine ganze Reihe leere Plätze zu sehen sind. "Who's bad?" heißt ihre Band – und ihre Show ist "The Ultimate Michael Jackson Tribute", wie sie selbst sagen. York sieht fast so aus wie der junge Michael Jackson auf dem Cover von "Thriller"; bevor Jacko ins operative Geschäft einstieg, seine Hautfarbe und seine Nase und seine Wangen- und Kinnknochen wechselte.

Der Mann in Krefeld imitiert die typischen Gesten des King of Pop perfekt, gleitet den Moonwalk, als habe er selbst diesen schwerelos wirkenden Tanzstil Michael Jackson gelehrt und kann auch bei den obszönen Gesten durchaus mit Mister Jackson, nun ja: Schritt halten. Joseph Bell aus Connecticut ist stimmlich näher dran am Original.

Und damit wäre auch schon genug gesagt über die Ähnlichkeiten und Unterschiede. Denn der Auftritt der siebenköpfigen Band erschöpft sich dankenswerterweise nicht in einem sterilen Look-Alike-Contest, sondern entwickelt sich bereits nach wenigen Minuten zu einer handfesten Party mit einfallsreich intonierten Hits. Selten dürfte es ein Konzert im Seidenweberhaus gegeben haben, das die Besucher so wenig auf den Stühlen hält. Beine zucken, Finger schnippen, Hände klatschen, Frauen kieksen (nach einer Weile nehmen die ersten Herren wieder Platz, während ihre Partnerinnen weiter grooven). "Who's Bad" geben dem Publikum, was es verlangt: Thriller, klar, Beat it, Billy Jean. Aber vor allem: gutes Entertainment. Zum Jackson-5-Song ABC tanzt Bell mit einem gigantischen Afro in Plateauschuhen und Fledermausärmelhemd auf der Bühne an. Und als nach einer Stunde und 40 Minuten die letzte Zugabe erklingt, da ist es die wohl dreckigste Version von Dirty Diana, die je ein Ohr erhörte. Eine gelungene Party für die begeisterten Besucher – und für den Unersetzbaren.

(RP)
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