Krefeld Gesamtschule: Argumente in einer Verwaltungsvorlage deuten auf Fischeln

Krefeld · Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, die Verwaltung hat sich noch nicht festgelegt, der Rat auch nicht - doch stellt man die Argumente gegenüber, die bislang für Oppum oder für Fischeln als Standort für eine neue Gesamtschule in Krefeld sprechen, neigt sich die Waage eher nach Fischeln. Dort würde, wenn es so kommt, die renommierte Freiherr-vom-Stein-Realschule der neuen Gesamtschule weichen müssen - dagegen wehren sich Eltern und Lehrer der Realschule. Die Josef-Hafels-Hauptschule hingegen bittet um Auflösung - die pädagogische Arbeit dort wird immer schwieriger, die Lehrerschaft klagt, dass sie die Bildungsstandards der Schule nicht mehr erreichen können. Eine Vorlage für den Schulausschuss formuliert eine "erste Einschätzung" zur Standortwahl. Gewichtige Argumente, die für Fischeln sprechen: Es wäre deutlich teurer, in Oppum eine Gesamtschule einzurichten; der Sanierungsbedarf dort sei "deutlich höher". Hauptursache sei die Stephanusschule, die baulich und brandschutztechnisch in "schlechtem Zustand" sei.

Die Standorte in Fischeln hingegen - die Josef-Hafels-Hauptschule und die Freiherr-vom-Stein-Realschule - seien erst 2009 "baulich ertüchtigt" und auch brandschutztechnisch auf Vordermann gebracht worden. Nachbesserungen wären nur "in begrenztem Umfang" nötig. Zudem müsste die Stadt, wenn sie die Josef-Hafels-Schule schließt, Mittel aus dem Konjunkturpaket II zurückzahlen - diese Mittel seien bis 2026 gebunden.

Als weiteren Pluspunkt für Fischeln nennt die Verwaltung "Synergieeffekte" beim Bau einer Mensa: Eine solche Mensa könnte von der neuen Gesamtschule und vom Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium genutzt werden; auch das wäre also ein Faktor, der der Stadt Kosten erspart.

Vom Raumangebot her, herrscht eine Pattsituation: In beiden Ortsteilen müsste man Erweiterungen vornehmen.

Für Oppum spricht, dass man die Gesamtschule am Realschulstandort Schmiedestraße bündeln und die Stephanusschule aufgeben könnte. Diese Lösung sei im Hinblick auf die Nachverwertung der Liegenschaften "deutlich besser" als in Fischeln, wo Haupt- und Realschule einen Kilometer auseinanderliegen.

Wichtig ist: Dieses Papier der Verwaltung wird als "erste Einschätzung" eingestuft; beide Standorte sollen nun durch ein Ingenieurbüro analysiert werden.

Die Ratsentscheidung zur Gründung der Schule soll nach der Sommerpause erfolgen.

(vo)
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