Krefeld Geschenkkartons - große Resonanz auf Bayram-Aktion der Muslime

Krefeld · Das Bild spricht mehr als 1000 Worte: Mesut Akdeniz geht in der Fülle der Geschenke fast unter. Viele Dutzend liebevoll eingepackter und mit Grüßen beschrifteter Kartons stapeln sich in der kleinen Geschäftsstelle der "Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung" als Dachverband der Krefelder Moscheevereine. Krefelds Muslime hatten anlässlich des Opferfestes eine Bayram-Aktion (von türkisch Bayram für Feiertag) zugunsten der Flüchtlingskinder in Krefeld gestartet und dazu aufgerufen, für die rund 400 Kinder Geschenkkartons zu spenden. "Wir sind überwältigt von der Resonanz", sagte Akdeniz gestern. Die Türkische Union hatte die Aktion in enger Abstimmung mit der Stadt konzipiert - "die Stadt und besonders Sozialamtsleiter Gottschalk haben uns wirklich sehr geholfen", sagt Akdeniz. Ab heute werden die Pakete - sortiert nach Alter und Geschlecht - an die Kinder in neun Unterkünften verteilt. Auch die Flüchtlinge, die nicht mehr in Unterkünften, sondern in Wohnungen leben, werden nicht vergessen: Sie sind für Samstag in die Moschee in Stahldorf eingeladen, um dort Geschenke für die Kinder in Empfang zu nehmen und an einem Festessen anlässlich des Opferfestes teilzunehmen, berichtet Akdeniz. Etwa 40 Prozent der Geschenkspenden kamen aus der nicht-muslimischen Bürgerschaft, 60 Prozent aus den muslimischen Gemeinden, schätzt Akdeniz. Die Religionszugehörigkeit spiele bei der ganzen Aktion keine Rolle, betont er, es gehe allein darum, Kindern ein Zeichen der Hoffnung zu geben.

 Mesut Akdeniz mit den Geschenkpaketen für die Kinder von Flüchtlingen.

Mesut Akdeniz mit den Geschenkpaketen für die Kinder von Flüchtlingen.

Foto: lammertz

Beim Opferfest erinnern die Muslime weltweit an die Geschichte von Abraham und Isaak (islamisch: Ibrahim und Ismael) und würdigen, wie Abraham dem Ruf Gottes, seinen einzigen Sohn zu opfern, gehorcht hat sowie die Barmherzigkeit Gottes, Abraham seinen Sohn zu lassen. Abraham/ Ibrahim brachte Gott daraufhin aus Dankbarkeit ein Opfer dar.

(vo)
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