Krefeld Geschichte des Opernstudios

Sängernachwuchs hat es nicht einfach. Engagements an Theatern sind rar. Und nicht überall haben junge Stimmen die nötige Zeit, um zu reifen und sich zu entfalten. Wer zu jung die falsche Partie singt, kann seine Stimme beschädigen. Operndirektor Andreas Wendholz kennt das Dilemma, denn gerade junge Leute brennen für neue Partien, um ein aufsehenerregendes Repertoire aufzubauen. Deshalb wünschte er sich, als er 2010 vom Staatstheater Nürnberg an hiesige Haus kam, ein Opernstudio: In Kooperation mit der Robert-Schumann-Hochschule für Musik gab es 2011 ein Pilotprojekt, seit 2012 ist das Opernstudio fest installiert.

In jeder Spielzeit bekommen drei neue junge, fast fertig ausgebildete Sängerinnen und Sänger, die Möglichkeit, Theater- und Bühnenalltag in der Praxis kennenzulernen. Sie singen Partien aus dem laufenden Musiktheater, erarbeiten mit den Profis vom Theater neue Rollen, nehmen an Workshps und Meisterkursen teil. Die Talentschmiede bietet auch dem Theater Vorteile: "Es kommt dem Bedürfnis von Theatern mit stark verkleinerten Ensembles entgegen, kleinere und mittlere Partien mit Nachwuchskräften zu besetzen", hat Wendholz zur Einführung gesagt. Die Stipendien (750 Euro Gage im Monat) werden von der Gladbacher Wilberz-Stiftung und der Krefelder Kickartz-Stiftung ermöglicht. Sie sind begrenzt auf elf Monate.

(ped)
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