Krefeld Geschwindigkeits-Messtafel gegen Raser

Krefeld · Der Bürgerverein Holterhöfe hat an der Anrather Straße eine Geschwindigkeits-Messtafel installiert. So sollen Autofahrer dazu bewegt werden, den Fuß vom Gas zu nehmen. Ziel ist es, die Sicherheit auf der Straße zu verbessern.

Eine Geschwindigkeits-Messtafel soll helfen, den Verkehr auf der Anrather Straße entlang des Wohngebiets Holterhöfe zu verlangsamen. Der Bürgerverein hat mehr als 2000 Euro in die Anlage investiert, die jetzt in Betrieb genommen wurde.

Die Tafel ist an einem Laternenmast kurz hinter dem Ortseingangsschild angebracht. Autofahrer, die aus Richtung Anrath über die frisch sanierte, schnurgerade Landstraße fahren, bekommen nun einen Hinweis darauf, wie schnell sie unterwegs sind. Tempo 50 ist erlaubt, aber viele überschreiten die erlaubte Geschwindigkeit. Das hat Dieter Hentschel, Vorsitzender des Bürgervereins Holterhöfe, beobachtet. "Das Problem ist, dass auf der Landstraße aus Richtung Anrath schnell gefahren wird. Vielen Autofahrern ist nicht klar, dass die Anrather Straße hier vor dem Wohngebiet zwar noch aussieht wie eine Landstraße, aber eben keine Landstraße mehr ist", erklärt er. Einen Fuß- oder Radweg gibt es nicht, wer den Bus erreichen will, muss einen schmalen Trampelpfad am Straßenrand benutzen. Gefährlich, nicht nur für Schulkinder.

 Bürgervereinsvorsitzender Dieter Hentschel (l.) mit Gattin Birgit und Ulrich Strach beim Installieren der Geschwindigkeits-Messtafel an der Anrather Straße. Der Verein hat über 2000 Euro in die Anlage investiert.

Bürgervereinsvorsitzender Dieter Hentschel (l.) mit Gattin Birgit und Ulrich Strach beim Installieren der Geschwindigkeits-Messtafel an der Anrather Straße. Der Verein hat über 2000 Euro in die Anlage investiert.

Foto: Lothar Strücken

Die Messtafel, die jetzt installiert wurde, misst die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge drahtlos per Radar und zeigt sie an. Dazu signalisiert ein fröhliches oder trauriges Smiley-Logo, ob zu schnell oder im erlaubten Tempo gefahren wurde. Beim Testbetrieb hat Dieter Hentschel bereits festgestellt, dass die Anlage Wirkung zeigt: "Man sieht, wie die Fahrer auf die Bremse hauen. Viele haben eben doch Angst, geblitzt zu werden." Das könne die Messtafel allerdings nicht. "Der Hersteller hat Studien gemacht, die ergaben, dass Autofahrer beim Anzeigen der Geschwindigkeit ihr Tempo um 20 bis 25 Stundenkilometer verringern", berichtet Hentschel.

Vier Monate hat es gedauert, bis alle Genehmigungen für die Installation eingeholt waren. Die Stadtwerke haben den Bürgerverein unterstützt. Ein Techniker hat beim Aufbau geholfen, Strom für die Anlage kommt über die Laterne. "Die Tafel hat einen Akku, der nachts, wenn die Laterne an ist, aufgeladen wird", erklärt der Bürgervereinsvorsitzende.

Hentschel ist klar, dass die Masse an Verkehr, die an der Wohnsiedlung vorbeifährt, nicht weniger werden wird. "Aber in Sachen Sicherheit und vor allem auch Lärm macht es schon einen Unterschied, ob 50 oder 70 gefahren wird." Angst vor Diebstahl hat er nicht. "Mit dem Gerät kann keiner was anfangen, weil der Hersteller es nur auf uns freigeschaltet hat." Davon abgesehen sei es abgeschlossen und in sicherer Höhe angebracht.

Jetzt denkt der Bürgerverein über die Anschaffung einer weiteren Messtafel für den Ortseingang am anderen Ende der Siedlung nach. Dafür soll gegebenenfalls in dem Wohngebiet eine Spendenaktion durchgeführt werden.

(RP)
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