Krefeld Gesucht: Deutsch-Lehrer für Flüchtlinge

Krefeld · Der Förderverein der Volkshochschule will Kurse finanzieren, in denen Freiwillige darauf vorbereitet werden, Flüchtlingen Deutsch beizubringen. Die VHS lädt alle Interessierten zu einem Vorbereitungsabend ein.

 Jutta Pilat und Hans-Peter Kreuzberg vom Förderverein der VHS. Sie suchen Freiwillige, die Flüchtlingen Deutsch beibringen möchten. Der Förderverein wird Kurse finanzieren, mit denen die Freiwilligen auf diese Aufgabe vorbereitet werden.

Jutta Pilat und Hans-Peter Kreuzberg vom Förderverein der VHS. Sie suchen Freiwillige, die Flüchtlingen Deutsch beibringen möchten. Der Förderverein wird Kurse finanzieren, mit denen die Freiwilligen auf diese Aufgabe vorbereitet werden.

Foto: Strücken

Eines hat Hans-Peter Kreuzberg immer wieder im Bekanntenkreis gehört: dass Leute sich für Flüchtlinge engagieren wollen, aber nicht wissen, wie. Nun will Kreuzberg als Vorsitzender des Fördervereins der Volkshochschule eine Initiative starten, die bei der Wurzel und der Voraussetzung für jede Integration ansetzt: beim Sprachunterricht. "Wir suchen Menschen, die sich vorstellen können, Flüchtlingen Deutsch beizubringen." Der Förderverein will Kurse finanzieren, die Ehrenamtliche darauf vorbereitet.

"Es gibt Sponsoren, die Deutschkurse für Flüchtlinge finanzieren. Was fehlt, sind Kurse für das Lehrpersonal. Diese Lücke wollen wir schließen", ergänzt Jutta Pilat, Kreuzbergs Stellvertreterin im Förderverein. Das Ziel der beiden ist es, möglichst viele Leute zu finden, die beim Projekt Deutschunterricht helfen, und diese professionell auf diese Aufgabe vorzubereiten.

Erster Anlaufpunkt für Interessenten sei ein Informationsabend in der VHS am 2. Dezember, 19 Uhr, berichtet Kreuzberg. Es ist quasi ein Schnupperabend. VHS-Leiterin Inge Röhnelt wird die Gäste begrüßen; Dozenten und Flüchtlinge berichten über ihre Erfahrungen mit Deutschkursen und dem Deutschlernen. Die Interessenten können natürlich auch selbst Fragen stellen; nach Kurzvorträgen und Fragerunde gibt es Gelegenheit, sich bei Imbiss und Getränken in zwangloser Runde weiter auszutauschen.

Wer immer dorthin geht, kann das Gehörte erst einmal sacken lassen. Danach gibt es zwei Angebote zur weiteren Orientierung: Zwei Abende am 3. und 10 Dezember, jeweils 19.15 Uhr, in der VHS; dabei geht es noch einmal um die Frage, wer was leisten kann oder möchte und dazu welche Vorbereitungen braucht. "Ein Lehrer zum Beispiel, der viele Jahre lang eine Sprache unterricht hat, braucht möglicherweise keine großartige Einführung", sagt Kreuzberg.

Wer sich unsicher ist, kann sich an diesen beiden Abenden weitere Klarheit verschaffen, ob Deutschunterricht etwas für ihn ist. Bei Bedarf werden auch weitere Orientierungsabende eingerichtet.

Wer nicht präsent sein kann, hat am 7. Dezember, 17 bis 19 Uhr, Gelegenheit zu einer telefonischen Beratung unter Tel. 02151/ 3660 2671 und -2672.

Erst nach der Orientierung soll festgelegt werden, wer welche Vorbereitung braucht: Es soll Kurse auf verschiedenen Ebenen geben - von Basisinformationen bis zu Handreichungen für Fortgeschrittene; bei erfahrenen Lehrern reicht möglicherweise auch eine kurze Einweisung ins Unterrichtsmaterial - alles soll passgenau erfolgen.

"Die Flüchtlinge werden uns noch lange beschäftigen", betont Pilat, "wir möchten einfach anfangen und anpacken, damit Integration so gut wie möglich gelingt." Sie plädiert auch dafür, die Chance in der Zuwanderung zu sehen. "Wir haben lange beklagt, dass Krefeld schrumpft und die demografische Entwicklung ist, wie sie ist; vielleicht brauchen wir den positiven Blick darauf, dass nun Menschen zu uns kommen. Je schneller wir ihnen Zugang zur deutschen Sprache ermöglichen, desto besser für alle."

(RP)
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