Krefeld Gesucht: Projektideen für "Made in Krefeld"

Krefeld · Bis Ende März können Bürger Ideen für Projekte einreichen, in denen Kreativität und Innovationskraft der Krefelder Wirtschaft in Geschichte und Gegenwart thematisiert werden. Die Aktion ist Teil des Perspektivwechseljahres 2017.

 Ulrich Cloos (r.) Marketing-Chef der Stadt Krefeld, erläutert das Konzept des Ideenwettbewerbs. Ihm zur Seite stehen (v.l.) Stadtsprecher Timo Bauermeister, Mario Bernards, Leiter Politik und Bürgerdialog Chempark, Oberbürgermeister Frank Meyer und Eckart Preen, Chef der Krefelder Wirtschaftsförderung. Im Hintergrund an der Wand ein Piktogramm der Samtweberei, in dem das Stadtmarketing neuerdings residiert.

Ulrich Cloos (r.) Marketing-Chef der Stadt Krefeld, erläutert das Konzept des Ideenwettbewerbs. Ihm zur Seite stehen (v.l.) Stadtsprecher Timo Bauermeister, Mario Bernards, Leiter Politik und Bürgerdialog Chempark, Oberbürgermeister Frank Meyer und Eckart Preen, Chef der Krefelder Wirtschaftsförderung. Im Hintergrund an der Wand ein Piktogramm der Samtweberei, in dem das Stadtmarketing neuerdings residiert.

Foto: Jens Voss

Zum Auftakt des Perspektivwechseljahres 2017 sind die Krefelder aufgerufen, Ideen für Projekte zu entwickeln, in denen man auf verblüffende, neue, überraschende und unterhaltsame Weise die technische und wirtschaftliche Innovationskraft der Stadt darstellt. Titel des Wettbewerbs: "Made in Krefeld - zeige, was in deiner Stadt steckt".

Eine Jury bewertet im April die eingereichten Vorschläge - die besten werden mit einem Budget von 30.000 Euro umgesetzt. Das Geld kommt aus der Wirtschaft, die Idee für das Ganze aus dem Krefelder Stadtmarketing unter Leitung von Marketing-Chef Ulrich Cloos. Er stellte das Projekt gestern mit Oberbürgermeister Frank Meyer, Mario Bernards, Leiter Politik und Bürgerdialog Chempark, sowie Eckert Preen, Chef der Krefelder Wirtschaftsförderung, vor.

Der Krefelder Perspektivwechsel geht damit ins zweite Jahr nach 2015. Perspektivwechseljahre sind die jeweils ungeraden Jahre bis zum Jahr 2023, dem Jahr, in dem die Stadt in einem "rauschenden Fest" (Meyer) ihr 650-jähriges Bestehen feiert. Schwerpunktthema 2017 ist die Krefelder Wirtschaft, ein nur auf den ersten Blick sperriges Thema, wie Oberbürgermeister Meyer erläuterte. Über historische Stichworte wie "Samt und Seide" komme man schnell auf die Chemie von heute, über Webstühle auf modernen Maschinenbau - und so erschließen sich für Meyer über das Thema Wirtschaft Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt mühelos und hochspannend. Lege man den Fokus auf "Produktinnovation", werde rasch ein "riesiges Zukunftspotenzial" Krefelds deutlich, sagte Meyer. Wirtschaftsförderer Preen betonte, dass er das Perspektivwechselprojekt mittlerweile offensiv im Standortmarketing verwende und das Konzept von potenziellen Ansiedlern als "authentisch" und positiv wahrgenommen werde.

Für die Industrie formulierte Mario Bernards das Ziel, das als sperrig empfundene Wirtschaftsthema zu "entsperren". In der Krefelder Industrie gebe es Überlegungen, anhand von Fotowänden darzulegen, wie Produkte und Erfindungen aus Krefeld die Menschen den Tag über begleiten. Für Projekte regte Bernards an, Verbindungslinien zu ziehen - Industrie und Kultur verbinde Kreativität; Leistungsdenken und Teamgeist hätten Sport und Wirtschaft gemein. "Wir sind gespannt, was aus der Stadtgemeinschaft kommt, und die Stadtgemeinschaft darf gespannt sein, welche Ideen die Industrie für das Perspektivwechseljahr entwickelt", sagte er.

Marketingchef Cloos betonte erneut, dass der "Perspektivwechsel" nicht als etwas konzipiert sei, was der Stadt "übergestülpt" werde, sondern davon lebe, die Bürger einzubinden und einzuladen, den neuen Blick auf die eigene Stadt selbst zu gestalten. Es gebe in Krefeld seit langem "die Neigung, Dinge anders zu machen, neu zu machen, etwas zu erfinden". Er nannte dazu eine verblüffende Zahl: Seit 1870 seien in Krefeld 7000 Patente angemeldet worden; die Stadt liege damit an Platz drei vergleichbarer Städte. Diese Innovationskraft soll in diesem Jahr neu entdeckt werden. Bernards bekräftigte: "Die wichtigste Währung, die wir haben, ist Interesse und Leidenschaft."

Idealerweise, so drückte es Meyer schließlich aus, sei am Ende des Perspektivwechseljahres jeder Bürger "stolz darauf, was Krefeld für eine erfindungsreiche Stadt" sei. Das ist das Ziel des Perspektivwechsels: die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt zu stärken und sie so zu Botschaftern dieser Stadt zu machen.

(RP)
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