Krefeld Gewerbepark Verschubbahnhof: Aurelis muss die Preise senken

Krefeld · In den vergangenen 15 Monaten seit dem Startschuss für die Entwicklung des Gewerbeparks Hochplateau auf dem Areal des Alten Verschubbahnhofs ist sichtbar nicht viel passiert. Jetzt soll es weitergehen.

 Der Alte Verschubbahnhof soll Kleinunternehmern die Möglichkeit bieten, sich nahe zur Innenstadt anzusiedeln. Laut dem Projektentwickler Aurelis stehen Vertragsabschlüsse mit acht Interessierten bevor. Dazu musste Aurelis allerdings die Grundstückspreise senken.

Der Alte Verschubbahnhof soll Kleinunternehmern die Möglichkeit bieten, sich nahe zur Innenstadt anzusiedeln. Laut dem Projektentwickler Aurelis stehen Vertragsabschlüsse mit acht Interessierten bevor. Dazu musste Aurelis allerdings die Grundstückspreise senken.

Foto: Brefort

Vor 15 Monaten erfolgte der offizielle Startschuss für die Entwicklung und Vermarktung des neuen Gewerbeparks Hochplateau auf dem 100.000 Quadratmeter großen Gelände des Alten Verschubbahnhofs in Oppum. Seitdem hat sich allenfalls hinter den Kulissen einiges getan. Für den Projektentwickler Aurelis lief nicht alles so glatt wie erhofft und erwartet.

Knackpunkte waren die Entwässerung und die Preisgestaltung für die an Kleinunternehmen zum Verkauf vorgesehenen Grundstücke. Die kalkulierten 100 Euro pro Quadratmeter erwiesen sich trotz der guten Lage mit Nähe zur Innenstadt als zu hoch. "Wir haben uns jetzt bei 80 Euro pro Quadratmeter eingependelt", sagte Vertriebsleiter Wolfgang Johnen, der optimistisch ins neue Jahr blickt. Acht Bewerber - sechs aus Krefeld und zwei von außerhalb - seien ernsthaft interessiert. Darunter unter anderem ein Schreiner, ein Maschinenbauer, Betreiber einer Autowerkstatt und eines Garagenhofs, berichtete Johnen gestern auf Anfrage unserer Redaktion.

Johnen geht davon aus, dass in diesem Jahr die ersten Hochbauten entstehen. Ihm sei daran gelegen, vor allem für die Einfahrt in den Gewerbepark Hochplateau geeignete, repräsentative Handwerksbetrieb zu finden. "Wenn der erste mit dem Bau seiner Gebäude begonnen hat, zieht das erfahrungsgemäß schnell weitere nach", betonte Johnen. Was die Entwässerung anbetreffe, habe die Stadt hohe Hürden aufgebaut. Das früher als Verschubbahnhof genutzte Gelände heiße nicht umsonst Hochplateau. Es sei geschüttet und liege mehrere Meter über Straßenniveau. Das bedeute für die Oberflächenentwässerung, die auf dem Gelände durch Versickerung stattfinden müsse, dass sie kostenintensiv, weil tief in die Erde reichend, angelegt werden müsse.

 Auftakt im September 2015: Eckart Preen, Frank Pflitsch, Wolfgang Johnen, Ralph Schneemann und Martin Linne (von links) stellten den Gewerbepark Hochplateau vor.

Auftakt im September 2015: Eckart Preen, Frank Pflitsch, Wolfgang Johnen, Ralph Schneemann und Martin Linne (von links) stellten den Gewerbepark Hochplateau vor.

Foto: Lammertz

Die Probleme sind offenbar beseitigt. Johnen betont, dass es sich nicht um den branchenüblichen Zweckoptimismus handele, wenn er von deutlichen Fortschritten in der Entwicklung des Gewerbeparks in diesem Jahr ausgehe. Ganz tatenlos seien die vergangenen 15 Monate schließlich auch nicht vergangen. Es seien Kanäle für die Erschließungsstraße verlegt worden. Der Erdaushub sei abgefahren und entsorgt und das Areal planiert worden. Rund 1,5 Millionen Euro investierte Aurelis in die Erschließungsstraße mit Wendekreis. Die Tiefe der Grundstücke zu beiden Seiten beträgt rund 50 Meter. "Interessierte können nach individuellen Wünschen quasi Straßenmeter kaufen. Das Mustergrundstück von 1500 Quadratmeter liegt entsprechend an 30 Straßenmetern", berichtete Johnen. Ferner besteht die Möglichkeit, dass Aurelis sich auch um die Hochbauten kümmert und sie vermietet. Das sei bei Handwerkern in der Regel aber nicht gewünscht.

In der Zwischenzeit habe die Sparkasse Krefeld ihre Arbeit gemacht und Kaufinteressierte beraten und an Aurelis vermittelt. Parallel dazu hat die Stadt den Bau der Krefelder Promenade in dem Abschnitt vorangetrieben. Aktuell sind die Rodungsarbeiten im Trassenverlauf öffentlich ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist heute.

Die Stadt hat bereits vor geraumer Zeit Bau- und Planungsrecht für das Gewerbegebiet geschaffen, das in der Stadt Krefeld eine Lücke schließen soll. Laut Industrie- und Handelskammer fehlen in den nächsten Jahren rund 300 Hektar für Industrie und Mittelstand. Insbesondere für Flächen in der Größenordnung um die 1500 Quadratmeter für Handwerker und Kleinbetriebe gebe es keine Reserve, sagte Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, unlängst. Genau an diese Zielgruppe richte sich der Projektentwickler Aurelis mit dem Gewerbepark Hochplateau.

Die Bruttofläche am Hochplateau beträgt 101.000 Quadratmeter. Zum Verkauf oder zur Vermietung stehen rund 60.000 Quadratmeter Nettobaufläche. Rund 15.000 Quadratmeter sind für eine Zeitspanne von zehn Jahren an die Nord-Schrott GmbH & Co. KG aus Flensburg verpachtet. Dahinter verbirgt sich der Middelhoff Rohstoffhandel, der seit 1983 an der Stelle legierte Metalle prüft und sortiert. 19.000 Quadratmeter sind Grünflächen. Der Streifen zur Straße am Verschubbahnhof bleibt mit Bäumen und Sträuchern so, wie er sich heute schon darstellt - nur gepflegter.

(sti)
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