Krefeld Gipfeltreffen: Die "M."s spielen mit den Wölfen

Krefeld · Zwei Krefelder Kultbands stehen heute Abend auf der Bühne der Kulturfabrik - aus lauter Spaß.

 Der bandagierte Kopf mit dem Holzbalken ist das ewige Markenzeichen von M. Walking on the Water.

Der bandagierte Kopf mit dem Holzbalken ist das ewige Markenzeichen von M. Walking on the Water.

Foto: Stefanie Abts

Es ist kein Comeback, denn eigentlich waren sie nie weg. Sie legen nur schon mal längere Pausen ein, die sich bis zu 14 Jahren ausdehnen können. Doch schließlich packt sie immer wieder die Lust, ihre Songs zu spielen - und dann geht es auf die Bühne: M. Walking on the Water treten heute Abend in der Kufa auf. Es wird ein Fest für die Fans, denn auch Krefelds zweite Kultband "Dear Wolf", die im Februar ihr Comeback gab, kommt auf die Bühne.

Einen großen Plan für das Krefelder Gipfeltreffen haben sich die Musiker nicht zurechtgelegt. "Das hat sich so ergeben", sagt Markus Maria Jansen, Bandleader, Sänger und Gitarrist der "M."s. Er freut sich auf die Wölfe, aber vor allem auf seine Jungs. Denn die Bandmitglieder leben längst quer durch Deutschland verstreut, und alle haben auch etliche andere Projekte, die sie einnehmen. Jansen, der sich vorstellen könnte, auch mal wieder mit seiner gleichnamigen Band Musik zu machen, ist erfolgreicher Theatermusiker und bereitet schon die Klangkulisse für das Schauspiel "Die Wiedervereinigung der beiden Koreas" vor, die im Februar Premiere im Krefelder Theater haben wird. "Es macht uns immer wieder Spaß, unsere alten Songs zu spielen, und damit auch Neues auszuprobieren", sagt er. So wie im vergangenen Jahr beim Folklorefest, wo sie das Publikum verzückten, weil sie ihrem Erfolgssong "Elysian" zusätzliche Streichereinheiten verpasst hatten.

M. Walking on the Water leuchteten am hellsten in den 1990ern. Weltweit wurden sie als Indie-Ikonen gefeiert, die mit Akkordeon und Walzeranleihen Rockmusik machten. Überall zwischen romantischem Punk und wildem Folk fühlten sie sich zu Hause. Und sprengten jedes Etikett, das man ihrem Stil anheften wollte, voller Lust mit neuen Ideen. Wer auf einer Stileinordnung beharrte, hörte, man pflege den "Short-Distance-Psycho-Folk".

Das Goethe-Institut schickte die Paradiesvögel auf Tournee durch Äthiopien, Tansania, Kenia, Madagaskar und den Sudan. Ihr prominentester Fan damals war Herbert Grönemeyer.

"Wenn wir uns treffen, ist das immer auch nostalgisch", sagt Jansen. Aber man sei in die Jahre gekommen, entsprechend anstrengend seien die Auftritte geworden. "Wenn wir uns sehen, dann machen wir auch Musik." So gibt es immer wohldosierte Konzerte, Tourneen mit vier bis fünf Auftritten. "Und manchmal wundern wir uns, dass die Leute noch immer da sind."

Auch Dear Wolf kam Ende der 80er Jahre zu überregionalem Ruhm, wurde in den MTV- und Viva-Charts rauf und runter gespielt. Mit einer Reunion und einem großen Comeback zu Jahresbeginn - wir berichteten - bewies das Quartett, dass es ebenfalls auf die Treue seiner Fans bauen kann.

Konzert heute in der Kulturfabrik, Dießemer Straße 13, Einlass: 19 Uhr. Tickets kosten ander Abendkasse 21 Euro. Anschließend gibt es eine Aftershowparty.

(RP)
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