Krefeld Großbrand am Café Kornblume

Krefeld · Bis zu 130 Einsatzkräfte bekämpften seit Samstagmittag das Feuer auf einem Bauernhof in Hinterorbroich. Besonderen Aufwand erforderte die Wasserversorgung. Menschen oder Tiere kamen nicht zu Schaden.

 Fast drei Kilometer Schläuche verlegten die Wehrleute, um aus benachbarten Bewässerungsbrunnen Löschwasser heran zu pumpen.

Fast drei Kilometer Schläuche verlegten die Wehrleute, um aus benachbarten Bewässerungsbrunnen Löschwasser heran zu pumpen.

Foto: Samla

Großer Schreck in der Mittagsstunde: Kurz nach 11.30 Uhr bemerken am Samstag Bewohner des Bauernhofs in Hinterorbroich, dass aus hinteren Scheunen ihres Hofs mit dem Bauerncafé Kornblume Rauch aufsteigt.

Die sofort alarmierte Feuerwehr sieht beim Eintreffen den Rauch und Flammen aufsteigen. Kurze Zeit später sind kleinere Scheunen und Stallungen auf einer Fläche von rund 700 Quadratmeter niedergebrannt. Menschen und Tiere sind zu dem Zeitpunkt bereits aus dem Gefahrenbereich evakuiert. Das Feuer hat sich aber auf die benachbarte, rund 800 Quadratmeter große Halle ausgebreitet.

Voller Holzkisten mit Kohl

"Als Erstes haben wir alles daran gesetzt, das angrenzende Café zu schützen; das ist uns auch gelungen", sagt Einsatzleiter Jörg Rosin, der fünf Stunden nach der Alarmierung immer noch im Wagen auf dem Parkplatz neben dem Restaurant "La Terrazza" den Einsatz leitet. Die Brandherde in der großen Lagerhalle sind bis dahin aber immer noch nicht gefunden.

"Die Scheune steht voller Holzkisten mit Kohl, die wir seit etwa 14.30 Uhr mit Staplern und Treckern aus einem relativ schmalen Zugang herausholen", erklärt der Einsatzleiter. "Ein Angriff auf das Feuer vom Dach aus ist nicht möglich, weil dort eine Photovoltaik-Anlage installiert ist, die permanent unter Spannung steht und nicht abgeschaltet werden kann." Eine Helikopterbesatzung der Polizei hat unterdessen Luftaufnahmen vom Einsatzort angefertigt.

Die Löschzüge 1 und 2 der Krefelder Feuerwehr und die Freiwilligen aus Kempen und Hüls, später abgelöst von ihren Traarer Kameraden, waren ausgerückt. "In der Spitzenzeit waren hier etwa 130 Kräfte im Einsatz", sagt Rosin. Da es in Hinterorbroich — etwa zwei Kilometer nördlich des Hülser Ortskerns — an Löschwasser mangelt, sind Wehrleute aus Viersen, Moers, Duisburg und Meerbusch zu Hilfe gekommen.

Mit riesigen Tankfahrzeugen schaffen sie aus einer Wasserleitung in Mittelorbroich laufend Löschwasser heran. "Die SWK haben dort extra den Wasserdruck erhöht", erklärt Rosin. Darüber hinaus haben Wehrleute aus Uerdingen fast drei Kilometer Schläuche verlegt, um aus Bewässerungsbrunnen der näheren Umgebung Wasser zum Einsatzort zu pumpen.

Gegen 17 Uhr beginnt es, dunkel zu werden. Jetzt helfen die Einsatzkräfte des Malteser Hilfsdienstes und des Deutschen Roten Kreuzes und stellen Beleuchtungsmasten auf. Die Leute vom DRK haben die Wehrmänner seit Stunden mit Essen und Getränken versorgt und bauen für die kommenden Stunden ein Zelt auf, in dem die verbleibenden 50 bis 60 Einsatzkräfte weiterhin versorgt werden.

(RP)
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