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Silo-Brand im Krefelder Hafen Großeinsatz verhindert Staubexplosion

Krefeld · Die Feuerwehr stand am Montag vor einer sehr komplizierten Aufgabe: Im Krefelder Hafen schwelte in fünf Metern Höhe innerhalb eines gefüllten Getreidesilos ein Brand, der nicht einfach zu löschen war. Die Feuerwehr setzte Kohlendioxid ein.

80 000 Kilogramm Getreide in einem 15 Meter hohen Silo brennen, und von außen ist nicht zu sehen. "Das war ein komplizierter, anspruchsvoller und nicht gerade ungefährlicher Einsatz", erklärte Feuerwehrsprecher Kai Günther am Montag auf Anfrage unserer Zeitung. Es bestand die akute Gefahr einer Staubexplosion, die das Silo und die benachbarten Gebäude zerrissen hätte. Dass es nicht dazu kam, ist der Umsicht der Einsatzleitung und der Unterstützung der Berufsfeuerwehren aus Düsseldorf, Mönchengladbach und Duisburg sowie der freiwilligen Kollegen aus Uerdingen und von Thyssen Krupp Nirosta (Outokumpu) zu verdanken.

Um das Risiko einer Staubexplosion abzuwenden, lieferten die Feuerwehren ausreichend Behältnisse mit Kohlenstoffdioxid (CO2), um das Silo zu fluten. CO2 wurde von oben in das Silo eingefüllt. Weil es schwerer als Luft ist, dringt es langsam nach unten und erstickt die Flammen. Im Umkreis wurden Messstellen eingerichtet, um die CO2-Konzentration in der Luft zu messen. In höherer Konzentration wirkt Kohlenstoffdioxid gesundheitsschädlich oder gar tödlich. Wenn die Konzentration über zehn Prozent steigt, tritt in weniger als einer Minute Bewusstlosigkeit ein, und wenn nicht sofortige Maßnahmen ergriffen werden, kann die weitere Exposition bei derart hohen Konzentrationen eventuell zum Tode führen.

Das Getreide mit Wasser zu löschen, sei allerdings nicht infrage gekommen, berichtet Günther. Die Körner wären aufgequollen und hätten womöglich die Seitenwände auseinandergedrückt. Auch das hohe Eigengewicht des Wassers hätte die Statik des Silos vielleicht überfordert.

Um 11.51 Uhr ging am Montag der Alarm in der Krefelder Leitstelle ein.

Aus bislang ungeklärter Ursache war es im Krefelder Hafen an der Hentrichstraße 85 bei einem Logistikunternehmen der Pegels-Gruppe zu einem Schwelbrand in fünf Meter Höhe innerhalb des Silos gekommen. Die Gefahr, dass aufgewirbelter Staub in Verbindung mit den Glutnestern zu einer Explosion führen könnte, war schnell erkannt. Die 70 Krefelder Feuerwehrleute konnten dabei auch auf die Hilfe von Spezialisten einer Firma für den Silobau zurückgreifen, die von der Firma Pegels angefordert worden waren. Im Hafen sicherte ein Löschboot die Lage von der Wasserseite aus.

Nach dem Kohlendioxideinsatz wurde die riesige Menge an Getreide vorsichtig durch Schieberöffnung auf den Hof des Unternehmens abgelassen. Dort wurde das Material auseinandergezogen, abgelöscht und entsorgt. Der Großeinsatz dauerte bis in die Abendstunden.

(RP)
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