Krefeld Großmolkerei eröffnet Verteilzentrum in Linn

Krefeld · Arla Foods gehört zu den größten Molkereiunternehmen weltweit. Die Genossenschaft hat in Linn eines von zwei Regionallagern in Deutschland eröffnet und 50 neue Arbeitsplätze eingerichtet. Betrieben wird das Logistikzentrum von DHL Supply Chain.

 Das neue Verteilzentrum von Arla Foods in Linn ist gemietet und bietet Platz für 12 000 Palettenstellplätze. Der Warenverkehr erfolgt per Lastwagen.

Das neue Verteilzentrum von Arla Foods in Linn ist gemietet und bietet Platz für 12 000 Palettenstellplätze. Der Warenverkehr erfolgt per Lastwagen.

Foto: Picasa

Die weltweit nach Umsatz sechstgrößte Molkerei hat in Krefeld ein neues Verteilzentrum eröffnet. Aus der angemieteten neuen Logistikzentrale für West- und Süddeutschland in Linn an der Märkischen Straße versorgt Arla Foods seit diesem Monat die Fläche mit seinen Milchprodukten. Die Großkunden wie Aldi, Lidl, Netto, Metro, Rewe und Edeka werden ohne Umwege über Distributionszentren weiterhin direkt aus den Werken beliefert.

Krefeld steht für die logistische Neuordnung der europäischen Molkereigenossenschaft, in der rund 13 500 Landwirte (3500 aus Deutschland) Mitglieder sind. Anfang des kommenden Jahres will Arla ein weiteres, mit 11 000 Quadratmetern Fläche gleich großes Regionallager in Hamburg eröffnen. Die beiden Standorte stehen für das neue Logistikkonzept, mit dem das auf Wachstumskurs befindliche Molkereiunternehmen die zunehmenden Warenströme organisieren will. Rund 50 Arbeitsplätze sind in Linn in der Nähe der Fressnapf-Firmenzentrale entstanden. Dort ist Platz für 12 000 Palettenstellplätze, auf denen rund 500 verschiedene Artikel in verschiedenen Temperaturzonen zwischengelagert werden können. Es gibt einen Trocken- und einen Kühlbereich sowie eine ultragekühlte Abteilung für sehr empfindliche Produkte wie etwa Blauschimmelkäse.

Arla Foods betreibt sein Krefelder Regionallager nicht selbst. Wie Sprecher Wolfgang Rommel auf Anfrage unserer Redaktion informierte, hat das Unternehmen mit 19 000 Beschäftigten und Vertriebsniederlassungen in 30 Ländern, einen Vertrag mit dem Dienstleister DHL Supply Chain geschlossen. Arla konnte in Linn in eine bestehende Anlage der DHL einziehen und sofort den Betrieb aufnehmen. "Wir wollen die Warenströme reduzieren und näher an die Kunden heranrücken", sagte Logistikmanager Marcus Zitzen, der das neue Konzept mit entwickelt hat, zur Deutschen Verkehrszeitung (DVZ). Bislang kümmerten sich die Molkereien in Mecklenburg-Vorpommern, in der Eifel sowie Käsereien aus dem Allgäu selbst um die Versorgung ihrer Kunden. Jeder einzelne Betrieb hatte eigene Lager, einen eigenen Fuhrpark, eigene Dienstleister und einen eigenen Zugang zum Markt. Außerdem stand ein gutes Dutzend externer Außenlager zur Verfügung. Diese Aufsplittung sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es aus Unternehmenskreisen. Arla Food bewegt monatlich rund 160 000 Paletten mit Milchprodukten im Warenausgang allein in Deutschland. Im Wareneingang sind es im gleichen Zeitraum 225 Millionen Liter Milch - Tendenz steigend. Nach dem Wegfall der Milchquote geht Arla Foods von größeren Mengen aus, um auch zum Beispiel den Markt in China zu beliefern. Die Genossenschaft geht von einer zusätzlichen Milliarde Liter Milch pro Jahr aus, um schon 2017 ihre Strategie umsetzen zu können und verstärkt Wachstumsmärkte außerhalb der Europäischen Union mit Milchprodukten zu bedienen. Außer China hat Arla Food vor allem Russland, den Mittleren Osten und auch Afrika im Visier.

 500 verschiedene Artikel verteilt Arla Foods mit Hilfe eines Dienstleisters aus seinem neuen Regionallager in Linn.

500 verschiedene Artikel verteilt Arla Foods mit Hilfe eines Dienstleisters aus seinem neuen Regionallager in Linn.

Foto: Arla Foods

In Deutschland ist Arla Foods erst kurz mit eigenen Molkereien vertreten. 2011 schlossen sich die norddeutsche Hansa-Milch e.G. und die Allgäuland Käsereien an. Es folgte im Jahr darauf die Milch-Union-Hocheifel - und jetzt die Eröffnung des Regionallagers Krefeld.

(RP)
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