Einsatz in Krefeld Großrazzia rund um K-1-Kampfsport-Veranstaltung

Krefeld · Mit einer Hundertschaft Polizisten und örtlichen Sicherheitskräften führt die Polizei am Sonntagabend eine Großrazzia in Krefeld durch. Anlass ist eine sogenannte K-1-Kampfsportveranstaltung in einer Halle im Gewerbegebiet an der Straße Bruchfeld.

Krefeld: Polizei führt Großrazzia wegen Rockerbanden durch
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Großrazzia wegen Rockerbanden in Krefeld

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Mit einer Großrazzia hat die Polizei in Krefeld eine Kampfsportveranstaltung mit rund 250 Zuschauern überwacht. Beteiligt waren mehr als 100 Beamte; befürchtet wurde, dass Rockergruppen oder libanesische Clans aneinandergeraten könnten. Alle Besucher wurden auf Waffen durchsucht.

Es war einer der größten Einsätze der Polizei seit Langem: Mit mehr als 100 Polizisten aus Krefeld und NRW hat die Polizei am Sonntagabend eine Großrazzia rund um eine Halle an der Bruchstraße durchgeführt. Hintergrund: Dort fand ein sogenanntes K-1-Kampfsportturnier statt; die Polizei befürchtete, dass es zwischen Mitgliedern rivalisierender Rockergruppen oder libanesischer Familienclans zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen könnte. Die Beamten durchsuchten jeden Besucher auf Waffen und blieben bis zum Ende des Turniers präsent. Der Abend verlief weitgehend reibungslos.

K-1 ist eine als brutal geltende Kampfsportart, die in Japan entwickelt wurde und bei der verschiedene Kampftechniken wie Boxen, Karate, Taekwondo oder Kickboxen miteinander kombiniert werden. Die Kämpfe sind nicht illegal. Ausrichter des Krefelder Abends war eine Duisburger Kampfsportschule, daher kamen wohl viele Besucher auch von dort.

Behörden gehen von Revierkampf aus

In Stadtteilen wie Duisburg-Hamborn sind libanesische Familien stark vertreten und berüchtigt. Im vergangenen Monat kam es dort in zwei Nächten hintereinander zu Massenauseinandersetzungen, an denen Libanesen, Türken und Deutsche beteiligt gewesen sein sollen. In einem Fall gingen rund 60 mit Baseballschlägern, Macheten und Messern bewaffnete Männer aufeinander los.

Die Behörden gehen davon aus, dass mit dem Zuzug von libanesischen Großfamilien im Norden Duisburgs ein Revierkampf mit türkischen Kriminellen entbrannt ist, in dem es um die Vormacht im Drogengeschäft, bei der Prostitution, im Glücksspiel und bei Waffengeschäften geht. Dies ist der Hintergrund, der klarmacht, warum die Polizei am Abend in Krefeld mit einem so massiven Aufgebot angetreten ist.

Im Verlauf des Abends wurden drei Messer sichergestellt. Es handelte es sich um zwei Einhand- und ein Butterflymesser; das Mitführen dieser Messertypen ist verboten und wurde mit Bußgeldern und im Fall des Butterfly-Messers mit einer Strafanzeige geahndet.

"Der Einsatz verlief insgesamt reibungslos"

Zudem wurde ein von der Polizei gesuchtes Fahrzeug sichergestellt. Warum und in welchem Zusammenhang es gesucht wurde, konnte die Krefelder Polizei nicht sagen. Darüber hinaus nahmen die Beamten einen per Haftbefehl gesuchten Mann fest. Bei drei Personen wurden Drogen in kleineren Mengen festgestellt. Ein Autofahrer stand unter Drogeneinfluss; bei ihm wurde eine Blutprobe angeordnet, sein Führerschein eingezogen.

"Der Einsatz verlief insgesamt reibungslos", erklärte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. In der Halle selber waren etwa 250 Besucher. Angekündigt waren zwölf Kämpfe, die pro Runde drei bis fünf Minuten dauern. Im Schnitt hat jeder Kampf drei Runden. Wie auf einschlägigen Internetseiten zu lesen ist, ist K-1 keine eigene Stilrichtung. Vielmehr geht es darum, dass sich Kämpfer aus verschiedenen Kampfsportarten messen und somit der beste Einzelkämpfer aus allen Sportarten gewinnt. Die Kämpfer tragen im wesentlichen Shorts; die Regeln verlangen zudem Boxhandschuhe.

(vo)
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