Krefeld Grüne machen sich für Kesselhaus im Van-der-Rohe-Park stark

Krefeld · Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias begrüßt das Engagement und das finanzielle Invest von Eigentümer Wolf Reinhard Leendertz.

Die Grünen machen sich für die Pläne des Krefelder Investors Wolf Reinhard Leendertz stark. Der Eigentümer des Mies-van-der-Rohe-Business-Parks gab in einer offenen Fraktionssitzung der Grünen einen Überblick für das Areal an der Girmesgath, das mit Gebäuden des weltberühmten Bauhaus-Architekten aufwarten kann. Der frühere Komplex der Vereinigten Seidenwebereien AG (Verseidag) stand im Fokus des Interesses.

Rund 30 Gäste folgten den Vorträgen von Leendertz und weiteren Experten. Der Eigentümer erhielt gewichtige Schützenhilfe durch den Chef des Duisburger Landschaftsparks Nord, Ralf Winkels, dem Effizienzberater für Gastronomie, Thomas Hille aus Aachen, sowie dem Krefelder Architekten Georg von Houwald.

Leendertz stellte seine Konzeptidee MICE (Meetings, Incentuves, Conventions, Events) vor (wir berichteten exklusiv). Zusätzlich zu den bereits jetzt mehr als 300 Arbeitsplätzen im Business-Park kämen Aktivitäten in den Sparten Messen, Empfänge, Tagungen, Kultur- und Sportveranstaltungen, Hotel, Open-Air-Kino, Film- und Fotolocation, Konzerte und anderes hinzu. Winkels ergänzte, welche Veranstaltungsformate der Landschaftspark Nord auf der anderen Rheinseite - mit inzwischen über eine Million Besuchern und 275 Veranstaltungen pro Jahr sehr erfolgreich - nach MICE-Konzeption durchführt.

Die Idee von Leendertz besteht darin, an der Girmesgath - angesichts der baulichen Gegebenheiten natürlich in anderer Größenordnung, dafür aber kleiner und vielleicht feiner - ein ähnliches Konzept umzusetzen. Ein wichtiger Baustein dazu sei der Umbau des alten Kesselhauses in eine multifunktionale Veranstaltungshalle für rund 1000 Besucher. Ein von Leendertz initiierter Architektenwettbewerb, an dem sich sieben namhafte Architekturbüros beteiligt haben, wird in der nächsten Woche ausgewertet.

Mit dem Siegerentwurf, einem detaillierten Mietpreisangebot und den Ergebnissen der Verwaltung zum Seidenweberhaus soll der Rat nach der Sommerpause die Entscheidung treffen, ob das Kesselhaus zu den bis dahin bekannten Konditionen von der Stadt als Veranstaltungshalle (Ersatz für SWH) gemietet werden soll oder nicht.

Eine andere bedeutsame Komponente für das Gelingen des MICE-Vorhabens sei die Gastronomie, betonte Leendertz. Sie müsse passgenau auf diesen besonderen Standort zugeschnitten, innovativ, zeitgemäß, qualitätvoll, originell und dennoch nicht elitär sein. Offensichtlich ist dieser Gastronom, der auch eine eigene Craftbier-Brauerei im Park installieren würde, inzwischen gefunden worden, erklärte Heidi Matthias von den Grünen. "Wir betrachten Leendertz' Projekt, sein Engagement, seine Kreativität, seinen Mut und natürlich nicht zuletzt seine Investitionen als unschätzbaren Gewinn für Krefeld", berichtet die grüne Fraktionsvorsitzende. Die mit viel Sensibilität, hohem finanziellem Aufwand und denkmalgerecht sanierten Industriegebäude seien inzwischen von interessanten Unternehmen bezogen worden, andere würden folgen. "Wir schließen daraus, dass Reiner Leendertz auf einem guten Weg ist und bislang alles richtig gemacht hat", sagte die Ratsfrau.

(sti)
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