Krefeld Günter Hammer hob nie ab - der Linner lebt für die Faszination Auto

Krefeld · Der 73-Jährige, gebürtige Unterfranke wurde von der Kfz-Innung mit dem Goldenen Meisterbrief geehrt. Als Kind wollte der Jubilar gerne Pilot werden.

 Den Goldenen Meisterbrief nahm Günter Hammer (2.v.r.) mit Ehefrau Waltraud entgegen. Obermeister Dietmar Lassek von der Kfz-Innung (rechts) und Geschäftsführer Marc Peters von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein überreichten die Urkunde während der Innungsversammlung.

Den Goldenen Meisterbrief nahm Günter Hammer (2.v.r.) mit Ehefrau Waltraud entgegen. Obermeister Dietmar Lassek von der Kfz-Innung (rechts) und Geschäftsführer Marc Peters von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein überreichten die Urkunde während der Innungsversammlung.

Foto: Kfz-Innung

Seit gut 50 Jahren ist Günter Hammer ein Meister seines Fachs - und dieses Fach ist das Kfz-Mechaniker-Handwerk. Zu seinem Jubiläum wurde der 73-Jährige mit dem Goldenen Meisterbrief geehrt. Dietmar Lassek, Obermeister der Kfz-Innung Krefeld, und Marc Peters von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein überreichten ihm die Auszeichnung während der Innungsversammlung im Nordbahnhof.

Angefangen hat alles mit einem kaputten Fahrrad. Um seinen Drahtesel zu reparieren, wollte sich Günter Hammer bei einer Autowerkstatt in seinem Heimatort Mensengesäß im Landkreis Aschaffenburg etwas Werkzeug leihen. Ein Junge war er damals noch, vielleicht 14, 15 Jahre alt und mit einem nicht untypischen Berufswunsch: "Ich wollte Pilot werden." Aber als er um Werkzeug bat, fragte ihn der Inhaber der Werkstatt, ob er nicht bei ihm in die Lehre gehen wollte.

Es war der Beginn eines langen und erfolgreichen Berufsweges. Hammer erlag schnell der "Faszination Auto": Er machte nicht nur die Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, sondern legte im Juni 1967 auch die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Unterfranken ab. Vier Jahre später zog er mit seiner Frau Waltraud nach Krefeld und bewarb sich beim VW-Betrieb Krülls. An die Reaktion des damaligen Inhabers erinnert er sich gut: "Eigentlich brauche ich keinen Meister. Aber einen Mann mit solchen Zeugnissen kann ich nicht gehenlassen."

Ende 1984 schloss der Betrieb im Zuge eines Generationswechsels, einen Monat später machte sich Günter Hammer selbstständig. Das erste Auto, das er in seiner eigenen Werkstatt im Bruchfeld in Linn reparierte, war das eigene: "Als wir am ersten Tag aus der Einfahrt unseres Betriebes kamen, fuhr ein anderer Wagen in unseren VW K 70", erzählen Waltraud und Günter Hammer, die drei Töchter haben. Viele Jahre betrieb das Paar seine freie "Werkstatt mit Herz", in der es bis zu fünf Mitarbeiter beschäftigte - Günter Hammer war stets der Tüftler, der auch den kleinsten Fehler fand, seine Frau Waltraud kümmerte sich ums Büro und das Ersatzteilmanagement. Bis vor einiger Zeit arbeitete Hammer noch voll, aber jetzt setzt er sich zur Ruhe.

Viele Jahre hat der Kfz-Mechaniker-Meister im Linner Männergesangverein die erste Bassstimme gesungen. Und auch wenn er seinen ursprünglichen Berufswunsch nicht verwirklichte - der Fliegerei blieb Günter Hammer immer verbunden: Freunde nahmen ihn häufig auf Rundflügen mit.

(RP)
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