Krefeld Güttler bringt sein Bach-Collegium nach Krefeld

Krefeld · Der Trompeten-Virtuose gibt am Sonntag, 6. November, ein Konzert in der Friedenskirche. Das Ensemble musiziert auf historische Weise - aber mit den Instrumenten unserer Zeit. Der Vorverkauf läuft.

 Ludwig Güttler bei seinem Konzert in der Friedenskirche vor zwei Jahren.

Ludwig Güttler bei seinem Konzert in der Friedenskirche vor zwei Jahren.

Foto: Lothar Strücken

Ludwig Güttler und die Friedenskirche - das ist eine alte Liebe. Die Kirche, die für Blechbläser eine gefällige Akustik hat, war bereits mehrfach Konzert-Ort für den Trompetenvirtuosen, zuletzt 2014. Doch diesmal kommt Güttler nicht solo zum Konzert: Am Sonntag, 6. November, bringt er sein Leipziger Bach-Collegium mit nach Krefeld.

Sein höhenbetontes Trompetenspiel machte Güttler weltberühmt, und auch als Meister des Corno da caccia, ein kleines Horn, das vor allem im Barock beliebt war, ist er bekannt. Er ist außerdem Dirigent, der Gründer von drei Orchestern, habilitierter Musikwissenschaftler und Vorsitzender der Stiftungsgesellschaft der Frauenkirche zu Dresden, für deren Wiederaufbau er sich jahrelang intensiv einsetzte und voller Leidenschaft in aller Welt warb. Güttler hatte auch ein besonderes Anliegen, als er 1976 die Gründung des Leipziger Bach-Collegiums anstieß. Gemeinsam mit Karl-Heinz Passin (Flöte), Bernd Schober (Oboe), Roland Straumer (Violine), Michael Pfaender (Violoncello), Slawomir Rozlach (Kontrabass) und Friedrich Kircheis (Cembalo) will er die "Freiheit des spielenden Geistes" in der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts erfahrbar machen. Im Mittelpunkt des Repertoires steht Johann Sebastian Bach (1685-1750), aber auch seine Zeitgenossen bis in die Frühklassik werden gepflegt.

Eine Besonderheit des Collegiums ist der Verzicht auf historische Instrumente. Güttler und sein Kammerensemble wollen die historische Spielweise mit vielen, heute kaum noch praktizierten Verzierungen, wiederbeleben. Das reicht von Trillern und Doppelschlägen über die Diminution (die Verkürzung von Notenwerten), bis zur Improvisation. Musikalische Verzierungen waren vor allem in Frankreich zur Zeit Ludwig XIV beliebt und für ganz Europa stilprägend. Auf dem Programm fürs Krefeld-Konzert stehen Tafelmusik von Telemann, Vivaldis Concerto grosso g-Moll für Flöte, Oboe, Violine, Cello und Basso continuo, Johann Christian Bachs Quintett A-Dur Nr. 5 op. 11 und Johann Goldbergs Triosonate C-Dur, die lange Johann Sebastian Bach zugeschrieben war, außerdem das Concerto grosso C-Dur von Tomaso Albinoni und die Sonate Nr. 1 C-Dur von Gottfried Finger.

Konzert Sonntag, 6. November, 17 Uhr, Friedenskirche, Luisenplatz 1. Karten kosten im Vorverkauf ab 39 Euro.

(ped)
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