Krefeld Gut Steuwen schließt Bauernladen - - Frischmilch jetzt aus dem Automat

Krefeld · Trudi Geurden, die mit ihrem Mann Reiner und ihren Söhnen Toni und Peter sowie vier weiteren Mitarbeitern den Bauernhof "Gut Steuwen" am Boomdyk betreut, hat zum Jahresende den dortigen Bauernladen geschlossen. "Das ließ sich nicht vermeiden, weil ich doch sehr in den Betrieb eingebunden bin", sagt die Bäuerin. Dennoch brauchen die Kunden nicht auf die Frischmilch aus der Direktvermarktung zu verzichten, die 30 Jahre lang in dem Bauernladen angeboten wurde: Am Eingang zum Hof steht jetzt ein Holzhäuschen, in dem die Kunden die naturbelassene Milch aus einem Automaten zapfen können, nach dem die Kunden laut Trudi Geurden schon länger gefragt hatten. Er ist neben dem des des Bauernhofs Schulte-Bockholt am Papendyk erst der Zweite in Krefeld.

 Trudi Geurden (r.) mit ihrem Sohn Peter und Marketing-Studentin Carmen Thommeßen am Milchautomaten im Holzhäuschen vor dem Eingang zum Gut Steuwen am Boomdyk 69.

Trudi Geurden (r.) mit ihrem Sohn Peter und Marketing-Studentin Carmen Thommeßen am Milchautomaten im Holzhäuschen vor dem Eingang zum Gut Steuwen am Boomdyk 69.

Foto: L. Strücken

Die tagesfrische Milch stammt von den 250 Kühen des Bauernhofs, die mit Gras und Mais von den umliegenden Feldern gefüttert werden und durchschnittlich 25 Liter am Tag geben. "Die drei bis vier Tage haltbare Milch ist weder pasteurisiert noch homogenisiert, so dass sich nach einem Tag eine Sahneschicht absetzt", erklärt Trudi Geurden. Die Anlage wird inklusive der Leitungen jeden Morgen mit 80 Grad heißem Wasser gereinigt und neu befüllt.

Das Milchstübchen ist 365 Tage im Jahr 24 Stunden lang geöffnet. Der Kunde kann entweder ein Gefäß mitbringen oder an Ort und Stelle für zwei Euro eine gläserne Literflasche erwerben; das Geld wird in einen abgeschlossenen Briefkasten geworfen. Dann wirft man für einen Liter der auf vier bis fünf Grad gekühlten Milch eine Euromünze - oder einen Geldschein - in den Automaten, hält die Flasche an die Zapfdüse und drückt den Startknopf so lange, bis die Flasche voll ist. Das Rückgeld wird auf Knopfdruck erstattet. "Man muss aber keinen ganzen Liter zapfen. Wer weniger braucht, bekommt das entsprechende Rückgeld ebenfalls auf Knopfdruck erstattet", erläutert Peter Geurden. Nach dem Zapfvorgang schließt sich die Klappe der Spendenkammer, die sich dann selbsttätig reinigt.

Auf den angebotenen Flaschen, draußen an der Milchstube und auf einem Flyer prangt das hübsche Logo des Gut Steuwen. Das hat die Marketing-Studentin und Peter Geurdens langjährige Freundin Carmen Thommeßen entworfen.

Das Gut Steuwen mit seinen Kühen und Kälbchen ist übrigens nachmittags - auch samstags und sonntags - für Besucher geöffnet, "damit auch Kinder sehen könne, woher die Milch kommt", sagt Trudi Geurden.

(RP)
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