Krefeld Hafen macht erstmals Gewinn

Krefeld · Die Krefelder Hafengesellschaft hat im vergangenen Jahr 4,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Das sind rund 150.000 Tonnen mehr als im Vorjahr - und das trotz der mehrmonatigen Niedrigwasserphase des Rheins.

 Der Hafen wurde 2008 privatisiert. Gesellschafter sind die Stadt Krefeld und die Neuss-Düsseldorfer Häfen. Erstmals hat es der Krefelder Hafen seit der Privatisierung geschafft, aus den Miesen herauszukommen. Damit hat die Geschäftsführung eines der wichtigsten Etappenziele erreicht.

Der Hafen wurde 2008 privatisiert. Gesellschafter sind die Stadt Krefeld und die Neuss-Düsseldorfer Häfen. Erstmals hat es der Krefelder Hafen seit der Privatisierung geschafft, aus den Miesen herauszukommen. Damit hat die Geschäftsführung eines der wichtigsten Etappenziele erreicht.

Foto: Thomas Lammertz

Der Krefelder Hafen wird erstmals seit der Privatisierung im Jahr 2008 mit Gewinn abschließen. Vorbehaltlich der Jahresabschlussprüfung geht Geschäftsführer Sascha Odermatt schon heute davon aus, dass die Zeit der roten Zahlen im vergangenen Jahr habe beendet werden können. Wegen des lang anhaltenden Niedrigwassers verzeichnet Odermatt beim Schiffsumschlag einen Rückgang von 5,6 Prozent auf 3,08 Millionen Tonnen. Mehr als kompensiert wurde der Rückgang durch den Zugewinn beim Umschlag auf der Schiene. Für das hafeneigene Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) schlägt ein Plus von 26,7 Prozent zu Buche. Statt 1,3 Millionen Tonnen transportierte die EVU im vergangenen Jahr mehr als 1,6 Millionen Tonnen.

Die so genannte schwarze Null hätte der Hafen eigentlich schon in 2014 erreichen sollen. Damals trübte die Sonderabschreibung der Planungskosten für das Transterminal Krefeld (TTK) - Hafenbahnhof in Linn - die Bilanz. Das Eisenbahnbundesamt hatte trotz positiver Vorbescheide im Vorfeld entschieden, das große Logistikprojekt auf rund 60.000 Quadratmetern nicht zu fördern.

 Die Betonpfeiler für das Bauhaus-Logistikzentrum sind bereits in die Fundamente eingelassen und geben einen Eindruck von der Höhe der Hallen.

Die Betonpfeiler für das Bauhaus-Logistikzentrum sind bereits in die Fundamente eingelassen und geben einen Eindruck von der Höhe der Hallen.

Foto: Thomas Lammertz

Der Hafen hat entsprechend Akteneinsicht verlangt. Bislang wurde das Aushändigen des entscheidenden Gutachtens verweigert. "Ich hoffe, dass wir das einvernehmlich noch hinbekommen", erklärte Odermatt im Gespräch mit unserer Redaktion. Eine gerichtliche Auseinandersetzung darüber würde nur unnötig Zeit kosten. Die Entscheidung darüber, ob die Hafengesellschaft nach Prüfung der Akten letztlich den Rechtsweg beschreiten wird, um gegen den Beschluss des Eisenbahnbundesamtes vorzugehen, das TTK nicht zu fördern, soll noch in diesem Halbjahr durch den Aufsichtsrat fallen, informierte Odermatt. Mehr Grund zur Freude haben die Verantwortlichen derzeit im Hinblick auf die erfolgreiche Ansiedlungspolitik: Die Arbeiten für das neue Logistikzentrum der Handelsgesellschaft VGG sollen schon in diesem Sommer abgeschlossen sein. Dann wird das Unternehmen über die Drehscheibe Krefeld ihre Weiße Ware (Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner) aus Asien vertreiben. Erste Konturen bekommt die Europa-Zentrale der Baumarktkette Bauhaus. Die Baufirma Goldbeck, die parallel auch das VGG-Vorhaben zügig realisiert, hat das Terrain an der Fegeteschstraße zunächst vorbereitet. Zahlreiche Betonpfeiler sind bereits ins Fundament eingelassen und geben einen Eindruck von den Dimensionen des Neubaus. Im Zentrum der großflächigen Hallen entsteht ein Hochregallager, das die benachbarten Gebäude in der Höhe noch einmal deutlich überragen wird.

Mittelfristig auf der Agenda steht die Revitalisierung der Südwerft: Dazu ist ein Bebauungsplanverfahren nötig. Das dauert mindestens zwei Jahre. Auf zügige Fertigstellung hofft Odermatt auch bei der Nordanbindung des Hafens mit Kreisverkehr Düsseldorfer Straße und neue Anbindung an die Bundesstraße 288 und die Rheinbrücke.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort