Krefeld Hafen: Meerbusch kontert Krefelder Vorstoß für die Südanbindung

Krefeld · Meerbuscher Ratsherren bringen im Verfahren zum sechsspurigen Ausbau der Autobahn 57 eine neue Trasse von der Anschlussstelle Oppum nördlich des Latumer Bruchs zum Hafen ins Gespräch.

 Die Grafik zeigt die vorgeschlagene Nordanbindung.

Die Grafik zeigt die vorgeschlagene Nordanbindung.

Foto: Weber

Der neue Anlauf der Stadt Krefeld für die so genannte Südanbindung des Hafens über Meerbuscher Stadtgebiet entlang des Naturschutzgebietes Latumer Bruch bis zur Autobahn 57 könnte zum klassischen Eigentor werden. Während Krefelder Vertreter im Regionalrat eine Option auf eine neue Trasse von der Düsseldorfer Straße in Gellep-Stratum querfeldein zur Bismarckstraße (Kreisstraße 1) und hin zur Autobahnraststätte Geismühle schaffen wollen, haben die Meerbuscher Ratsherren Christian Staudinger-Napp und Wolfgang Müller bereits eine Alternative ins Verfahren zum sechsspurigen Ausbau der A 57 zwischen Meerbusch und Oppum eingebracht.

In der Einwendung gegen die Planfeststellung, die unserer Redaktion vorliegt, heißt es: "Die Straßenkapazität in Krefeld reicht augenscheinlich nicht aus, um den erheblichen Schwerverkehr von und zum Krefelder Hafen aufzunehmen." Die Lösung sieht Staudinger-Napp in dem Ausbau der Anschlussstelle Oppum zu einem Autobahnkreuz. Damit würde die Möglichkeit geschaffen, von dort aus zu einem späteren Zeitpunkt eine Verbindungsstraße zum Krefelder Hafen zu bauen, die durch unbebautes oder nur schwach besiedeltes Gebiet führe. Damit wäre das Ziel einer "störungsarmen Führung des Schwerverkehrs von und zum Hafen" realisierbar.

Ob diese Meerbuscher Position eine Chance auf Berücksichtigung findet, klärt sich womöglich schon im so genannten Anhörungsverfahren der Bezirksregierung Düsseldorf am Dienstag, 19. April, ab 10 Uhr im Winkmannshof, Museumsscheune, an der Albert-Steeger-Straße.

Eine knappe Woche vorher trifft sich der Regionalrat zu einer Klausurtagung, um unter anderem eine zweite Offenlage des Regionalplans zu beschließen. Im Juni würde der Regionalrat entscheiden, ob beispielsweise die Südanbindung des Hafens über Meerbuscher Gebiet aufgenommen werden soll.

Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage weiß da schon mehr: Sie will bei der Bezirksregierung erfahren haben, dass eine solche Trasse keine Möglichkeit zur Realisierung hat. In einer Gesprächsnotiz, die unserer Redaktion vorliegt, schreibt sie, die vorliegende Verträglichkeitsprüfung zum Flora-Fauna-Habitat (Latumer Bruch) komme im Ergebnis zu der Feststellung, dass eine Beeinträchtigung von Landhabitaten des Kammmolches nicht ausgeschlossen seien. Für die Lebensräume des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings seien sogar erhebliche Einschränkungen nicht ausgeschlossen. "Schon aufgrund der vorgenannten gutachterlichen Feststellungen sieht die Planungsbehörde keine Möglichkeit der Realisierung, Planungsträger ist allerdings der Regionalrat." Gleichermaßen als nicht machbar sehe die Bezirksregierung den Anschluss der Kreisstraße 1 über die Raststätte Geismühle an die Autobahn 57.

Mit dem für die Regionalplanung zuständigen Verantwortlichen der Bezirksregierung habe sie besprochen, dass die Stadt künftig über Sitzungen des Regionalrates und die Tagesordnung informiert werde und damit Gelegenheit habe, einen Vertreter als Zuhörer zu entsenden, da die Kommune selbst im Regionalrat nicht vertreten sei, informierte Angelika Mielke-Westerlage in ihrer Notiz.

(RP)
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