Krefeld Hafenanbindung an die A 57: Stadt will Zufahrt Geismühle

Krefeld · Jürgen Hengst (SPD) informierte, dass Krefeld eine Auf- und Abfahrt an der Raststätte Geismühle haben möchte.

Die Stadt Krefeld will die Offenlage der Pläne für die neue Autobahnraststätte Geismühle in Oppum dazu nutzen, dort eine Autobahnauf- und abfahrt für eine neue Anbindung zum Krefelder Hafen zu beantragen. Das teilte SPD-Ratsherr Jürgen Hengst, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Krefelder Hafen GmbH & Co KG, gestern im Rathaus mit.

Hengst, Mitglied im Regionalrat, erklärte gestern die Zusammenhänge zwischen dem Interkommunalen Gewerbegebiet an der Autobahn 44 sowie der Hafenerweiterung und der Südanbindung auf Meerbuscher Gebiet. Alle drei Punkte seien entgegen ersten Planungen der Bezirksregierung Düsseldorf auf politischen Druck in den Entwurf des Regionalplans aufgenommen worden. Am Mittwoch, 13. April, finde eine Klausurtagung zur Vorbereitung der zweiten Offenlage des Regionalplans statt. Im Juni soll der Regionalrat dann entscheiden.

Der Regionalplan weist Gebiete über Stadtgrenzen für eine bestimmte Nutzung aus. Die Planungshoheit liegt bei den Kommunen. Das heißt, ob eine solche Nutzung beispielsweise in Meerbusch realisiert wird, liegt im Meerbuscher Ermessen. Insofern, so Hengst, seien die Verantwortlichen in Krefeld stark daran interessiert, sich vertrauensvoll mit der Stadt Meerbusch auszutauschen und im Miteinander über gemeinsame Vorhaben (A44) oder gemeinsame Interessen (Hafen) auszutauschen. Aus diesem Grund möchte er betonen, dass nicht nur der Stadt Meerbusch, sondern auch der Stadt Krefeld das neue Gutachten zur Südanbindung des Krefelder Hafens nicht zugestellt worden sei. "Psychologie ist in der Politik sehr wichtig", sagte Hengst. Deshalb habe er gestern sofort die Meerbuscher Parteikollegin Nicole Siemes-Niederdellmann angerufen. Auch Krefelds Planungsdezernent Martin Linne sei im ständigen Austausch mit seinem Meerbuscher Kollegen und der Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage.

Der Entwurf des neuen Regionalplans soll eine Südanbindung vorsehen, die als Verlängerung der Gellep-Stratumer Umgehungsstraße bis zur vorhandenen Kreisstraße 1 und darüber zur Autobahn 57 führt. Die neue Trasse würde zwischen den Naturschutzgebieten Latumer Bruch im Norden und Buersbach im Süden verlaufen. Der Gutachter hat dort seltene Tiere und Pflanzen entdeckt, hält den Bau der Straße aber unter bestimmten Voraussetzungen grundsätzlich für möglich.

Planungsexperten halten das Vorgehen der Stadt Krefeld im Zusammenhang mit dem Ausbau der Raststätte Geismühle für sinnlos. Eine neue Auf- und Abfahrt sei eine so erhebliche Veränderung, dass ein komplett neues Planfeststellungsverfahren nötig würde. Das kann durchaus zehn und mehr Jahre dauern, von der Finanzierung ganz abgesehen. Außerdem kann ein Planfeststellungsbeschluss vor Gericht angegriffen werden.

(RP)
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