Krefeld Hafenbilanz: Umschlag in der Binnenschifffahrt steigt deutlich

Krefeld · Das Geschäftsjahr 2016 schließt die Hafengesellschaft mit Gewinn ab. Die Umschlagmenge der Hafeneisenbahn ist rückläufig.

 Sascha Odermatt, Geschäftsführer der Krefelder Hafen GmbH & Co KG, ist mit der wirtschaftlichen Entwicklung sehr zufrieden.

Sascha Odermatt, Geschäftsführer der Krefelder Hafen GmbH & Co KG, ist mit der wirtschaftlichen Entwicklung sehr zufrieden.

Foto: TL

Der Hafen ist mittlerweile eine verlässliche Größe: Auch im vergangenen Jahr hat die Gesellschaft mit ihren Anteilseignerinnen Stadt Krefeld und Düsseldorf-Neusser-Häfen schwarze Zahlen geschrieben. Das Unternehmen scheint inzwischen so gut aufgestellt, dass die unwirtschaftlichen Zeiten der Vergangenheit angehören dürften. "Wir werden das Jahr erneut mit einem Gewinn abschließen", sagte Geschäftsführer Sascha Odermatt auf Anfrage unserer Redaktion.

Der Umschlag in der Binnenschifffahrt hat sich gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent erhöht. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt aller nordrhein-westfälischen Häfen. Für die liegt der Zuwachs im Mittel bei 1,8 Prozent. In Krefeld sind im vergangenen Jahr 3,221 Millionen Tonnen Güter über die Kaimauer gegangen. 2015 waren es noch 3,081 Millionen Tonnen.

Allerdings, so Odermatt, habe im Geschäftsjahr eine Phasenverschiebung stattgefunden. Das bedeutet, die Binnenschifffahrt hat zulasten der Hafeneisenbahn zugelegt. Der Umschlag über die Schienen der hafeneigenen Eisenbahn ist von 1,626 Millionen Tonnen auf 1,464 Millionen Tonnen zurückgegangen.

Die Ursache liegt vor allem darin, dass die Fernzügeverbindungen ins polnische Warschau und ins italienische Mortana vorübergehend in die Häfen nach Neuss und Duisburg verlagert worden sind (wir berichteten exklusiv). "Wir benötigten den Platz am Hafenkopf im Terminal vor allem für die zusätzlichen Containeranlieferungen für das Europalager der Baumarktkette Bauhaus und für die der Handelsgesellschaft VGG", erklärte Odermatt. Nach dem Bau des ersten Abschnitts für den 15 Millionen Euro teuren Hafenbahnhof in Linn sollen die Züge nach Polen und Italien wieder von Krefeld starten.

Ferner wurde weniger Mais für den Lebensmittelstärkehersteller Cargill über die Schiene angeliefert. Diesmal stammte das Getreide überwiegend aus Frankreich statt aus Ungarn. Das bedeute, es werde über den Wasserweg statt per Zug transportiert.

Das Gros beim Umschlag in der Binnenschifffahrt im Krefelder Hafen entfällt auf die Chemie. 1,4 Millionen Tonnen Fracht wird dort ver- und entladen. "Die Mengen entfallen nicht ausschließlich auf die Firmen im Chempark", betonte Odermatt. Es gebe auch Abnehmer außerhalb des früheren Bayer-Geländes direkt am Rhein.

Steine und Erden folgen in der Rangliste mit 720.000 Tonnen auf Platz zwei. Das Containerterminal fügt 250.000 Tonnen hinzu. Der Rest teilt sich in mehrere Sparten wie Schrott, Getreide sowie land- und forstwirtschaftliche Produkte auf.

Für die kommenden Monate ist vorgesehen, am Hafenkopf Platz für den Umschlag so genannter Massengüter zu schaffen. Für die Arbeite an der Stelle soll ein Kran beziehungsweise Bagger angeschafft werden. Der Hafen erzielt seine Einnahmen durch Verpachtung von Flächen sowie Dienstleistungen (Kranarbeiten) und so genanntes Ufergeld. Für jede Tonne Ware, die an Land oder aufs Schiff kommt, entfällt ein bestimmtes Entgelt.

(sti)
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