Politischer Aschermittwoch "Hand in Hand mit Martin Schulz"

Krefeld · Die SPD im Glück: Stimmung gut, Umfragewerte gut - und zum Politischen Aschermittwoch ein bestens aufgelegter NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans, der die Parole des Abends ausgab: "Glaubhaft Hand in Hand mit Martin Schulz"!

 Gute Laune beim Fisch: NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans mit den Landtagskandidaten Ina Spanier-Oppermann und Benedikt Winzen, SPD-Parteichef Ralph-Harry Klaer und der SPD-Bundestagskandidatin Nicole Specker.

Gute Laune beim Fisch: NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans mit den Landtagskandidaten Ina Spanier-Oppermann und Benedikt Winzen, SPD-Parteichef Ralph-Harry Klaer und der SPD-Bundestagskandidatin Nicole Specker.

Foto: vo

Vor knapp 180 Gästen im vollbesetzten "Gleumes" feierten die Krefelder Genossen den erstaunlichen Aufwind, den Kanzlerkandidat Schulz ihrer Partei zurzeit beschert. Und der Minister sagte fast beschwörend: "Ich weiß, was ein Strohfeuer ist, und der Lauf von Martin Schulz ist kein Strohfeuer." Applaus!

Walter-Borjans ist gebürtiger Uerdinger und zeigte sich als Mann, der lieber mit dem Degen, aber auch mit der Keule arbeitet: Sagte etwa mit Blick auf Karneval über CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet, auch "ein als Sheriff geschminkter Hallodri ist ein Hallodri und nicht ein Sheriff". Dennoch: Walter-Borjans gab sich meist ironisch-souverän. Mit den Krefelder Landtagskandidaten der SPD, Ina Spanier-Oppermann und Benedikt Winzen, arbeitete er die zentralen Begriffe ab, mit denen die SPD oppositionelle Angriffe zu parieren gedenkt: Nicht das Land schlechtreden, höhere Steuern für Wohlhabende, Kampf gegen Steuerflüchtlinge, für einen starken Staat und für ein starkes Europa - dieser Akzent nahm wohl auch mit Blick auf den früheren EU-Parlamentspräsidenten Schulz viel Platz ein. Walter-Borjans sagte etwa unter starkem Applaus, er gehöre zu der ersten Generation von (fast) 65-Jährigen, die erstmals seit Jahrhunderten von sich sagen könnten, sie hätten noch keinen Krieg erlebt, "und ich möchte das auch mit 75 noch sagen können."

Wie Winzen und Spanier-Oppermann in ihren Ansprachen sah er NRW auf gutem Weg. Beim für die CDU wichtigen Stichwort Innere Sicherheit wies Winzen darauf hin, dass im NRW-Plan der Landes-SPD beschlossen sei, jährlich 2300 neue Polizisten einzustellen; der CDU warf er vor, keine Zahlen zu nennen und Neueinstellungen von Steuerschätzungen abhängig zu machen.

Kritik an Infrastrukturproblemen und Dauer-Staus in NRW wischte Walter-Borjans mit dem Hinweis vom Tisch, in einem großen Land wie NRW seien - "oh Wunder!" - mehr Staus als in Schleswig-Holstein. Planungsprobleme in NRW führte er darauf zurück, dass die letzte schwarz-gelbe Regierung zu viele Planer entlassen habe.

So ist die Welt der SPD zurzeit rundum in Ordnung: Die Krefelder Genossen zelebrierten Siegesgewissheit für Land- und Bundestagswahl - zumal, wie Winzen sagte, der "Schulz-ICE mit hoher Geschwindigkeit nach Berlin" unterwegs sei.

(RP)
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