Krefeld Handel in Krefeld und Region bedient täglich 300.000 Kunden

Krefeld · Handelsverband fordert politische Unterstützung.

Der Handelsverband NRW für die Region Krefeld, Kempen und Viersen versteht sich als Lobby-Verband für die Branche aus 6000 Einzelhandelsunternehmen und die Filialen überregional tätiger Ketten mit einem Jahresumsatz von zusammen drei Milliarden Euro. In der Region beschäftigt die Branche 30.000 Mitarbeiter und bildet rund 700 junge Menschen aus. Täglich kommen etwa 300.000 Menschen in die Geschäfte.

Die Zahlen sind eindrucksvoll: Vorsitzender Hartmut Janßen und seine Kollegen sowie Geschäftsführer Markus Ottersbach benannten gestern in der neu bezogenen Geschäftsstelle im ehemaligen Kaiserlichen Eisenbahnamt an der Hansastraße die Problemfelder, die es zu beackern gilt. Im Wahljahr waren bereits die Direktkandidaten für die Landtagswahl der vier Parteien CDU, SPD, FDP und Grüne zu je zweistündigem Gedankenaustausch eingeladen, um für die Interessen des Einzelhandels Verständnis zu wecken.

Ganz oben auf der Agenda steht das Werben für Verbesserungen im Wettbewerb gegenüber dem Online-Verkauf. Um als stationärer Handel bestehen zu können, gelte es, das Ladenöffnungsgesetz so zu ändern, dass die Werberinge als Veranstalter verkaufsoffener Sonntage Planungssicherheit bekommen. "Wir stecken viel Zeit, Energie und Geld in die Vorbereitung", erklärte der stellvertretende Vorsitzende Rainer Höppner. Das sei vor dem Hintergrund, dass ein Gericht den Verkaufsoffenen Sonntag womöglich stoppt, ein kaum zu akzeptierendes Risiko. Ein Verbot des Verkaufs von Neuwaren auf Trödelmärkten und die Rücknahme der Pkw-Maut sind weitere Anliegen. "Wir möchten auf unsere Kunden aus Holland nicht verzichten", sagte Ottersbach.

Sicherheit, Sauberkeit und Erlebnis seien drei Säulen für eine funktionierende Innenstadt, meinte Höppner. Leerstände, Schmutz und dunkle Ecken bewirken das Gegenteil. Modernisierung und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur seien deshalb unerlässlich. Zur Infrastruktur zähle auch im Hinblick fortschreitender Digitalisierung der Ausbau der Breitbandverbindungen und des flächendeckenden W-Lan.

Schlussendlich sei die Bürokratie dem Verband und seinen Mitgliedern ein Dorn im Auge. Dokumentationspflichten allenthalben binden unnötig Personal und Kraft. Auch die Einführung der so genannten Hygieneampel wird abgelehnt.

Grundsätzlich sei Krefeld eine wirtschaftsfreundliche Kommune, loben die Vorstandsmitglieder.

(sti)
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